Hamburg. Das Großevent mit 82.000 Zuschauern im Hamburger Stadtpark stellt den Bezirk vor große Herausforderungen. Die Maßnahmen.

Noch drei Wochen bis zum Mega-Event im Stadtpark: 82.000 Menschen werden zum Konzert der Rolling Stones am 9. September auf die große Festwiese strömen, um den Auftakt der Europa-Tournee der legendärsten Rockband der Welt zu sehen. „Wir sind im Plan, die Vorbereitungen sind zu mehr als 90 Prozent abgeschlossen, nun hoffen wir noch auf gutes Wetter“, sagt Harald Rösler.

Der Bezirksamts-Chef war 15 Jahre alt, als er die Rolling Stones zum ersten Mal gesehen hat. „Das war im September 1965 in der Hamburger Ernst-Merck-Halle“, sagt Rösler. Besondere Erinnerungen an den rustikalen Auftritt der rollenden Steine hat er nicht mehr. Aber er weiß noch, dass damals im Abendblatt stand, nach den Beatles komme nun eine noch schlimmere Band aus England nach Hamburg. 52 Jahre später ist Harald Rösler nun sozusagen der Gastgeber für die vier Briten. Eine gewaltige Herausforderung für Bezirk und Veranstalter, um das Konzert, so Rösler, „zu einem generationsübergreifenden und einzigartigen Musikereignis zu machen, das aus dem Rahmen fällt“.

Die Sicherheit

„Die Ansprüche an die Sicherheit bei derartigen Großereignissen sind in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegen“, sagt Rösler. Seit Mai gab es fünf große Vorbereitungstreffen mit dem Veranstalter und seinen Dienstleistern, Landes- und Bundespolizei, Feuerwehr und Sanitätsdienst.

Als Reaktion auf die jüngsten Terroranschläge in Europa werden rund um den Stadtpark Sperren aufgestellt, um ein Durchbrechen von Fahrzeugen zu verhindern. Vor den Eingängen zum Konzertgelände werden 60 Sicherheitsschleusen aufgestellt, um jeden Zuschauer auf gefährliche Gegenstände zu überprüfen. „Die Konzertbesucher werden aufgefordert, ohne Handtaschen, Rucksäcke oder Getränke zu kommen“, sagt Rösler.

Der Verkehr

„Das Verkehrskonzept steht“, sagt Harald Rösler. Nach Absprachen mit HVV, Hochbahn und S-Bahn werden mehr Busse und Bahnen eingesetzt und es gibt längere Züge und verdichtete Taktfolgen, um insbesondere die Rückfahrt der vielen Besucher nach dem Konzert zu bewältigen. Dafür stehen rund um den Stadtpark drei U-Bahn-Stationen zur Verfügung: Alsterdorf (1,4 Kilometer entfernt), Borgweg (600 Meter) und Saarlandstraße (1,5 Kilometer).

Dazu kommen mit Rübenkamp und Barmbek noch zwei S-Bahn-Stationen. „Der HVV ist in der Lage, über diese Stationen rund 30.000 Menschen pro Stunde zu befördern“, sagt Rösler, der davon ausgeht, „dass sehr viele Besucher mit dem Fahrrad kommen werden“. Deshalb wird auf den beiden Fußballplätzen Neue Welt am Jahnring ein spezieller Fahrradparkplatz eingerichtet werden, der auch bewacht wird.

Erinnerung an 1989

„Wenig Sinn macht es, mit dem Auto zu kommen, da es in unmittelbarer Nähe des Konzertgeländes keine Parkplätze gibt“, sagt Rösler. Für auswärtige Besucher, sehr viele kommen aus Berlin, stehen rund 5000 Parkplätze am Volksparkstadion bereit, von dort wird es einen Shuttle-Service Richtung S-Bahn geben.

Der Auf- und Abbau

„Wir beginnen in zwei Wochen, am Freitag, 1. September, mit dem Aufbau von Bühne und Tribünen“, sagt Christian Wiesmann vom Veranstalter FKP Scorpio. „Im Prinzip bauen wir ein richtiges Stadion, in das man auch von außen nicht reinsehen kann.“ Der Stadtpark wird dafür aber nicht eine Woche lang gesperrt werden. „Es wird abschnittsweise abgesperrt, das ist wie bei einem wachsenden Bauprojekt“, sagt Rösler. Der Abbau, davon gehen die Experten aus, wird dann schneller gehen und keine acht Tage beanspruchen.

Die Absperrungen

Das Veranstaltungsgelände auf der Festwiese wird am Konzerttag mit Bauzäunen abgesperrt. Um auch die angrenzenden Grünanlagen zu schützen, gibt es eine äußere Umzäunung. So sollen die Leute abgehalten werden, durch Anpflanzungen zur Wiese vorzudringen und das Grün niederzutrampeln.

Der Lärm

„Ich denke, man wird es auch in Barmbek oder Winterhude hören, wenn die Rolling Stones im Stadtpark ein Open-Air-Konzert geben. Aber die Festwiese ist eben im Ausnahmefall auch dafür da, dass die Hamburger und ihre Gäste in ihrem Stadtpark ein Konzert der wohl dienstältesten und berühmtesten Band der Welt genießen können“, sagt Rösler.

Die Tickets

„Es gibt nur noch wenige Resttickets“, sagt Christian Wiesmann. Im Grunde sei das Konzert mit Beginn des ersten Vorverkaufstages ausverkauft gewesen. Im Internet sind noch Tickets für 239 Euro (Sitzplatz Tribüne), 499 Euro (Sitzplatz Innenraum) oder 799 Euro (Stehplatz direkt vor der Bühne) erhältlich. Ab der übernächsten Woche gibt es eine Website mit den wichtigsten Informationen rund ums Stones-Konzert.