Havanna. Mick Jagger, Keith Richards und Co. kommen auf die Festwiese – wochenlanger Auf- und Abbau. Wie viel die Karten kosten.

Das ist ein ganz besonderer musikalischer Leckerbissen für die Hansestadt: Die Rolling Stones beginnen ihre "No Filter"-Tour durch Europa am 9. September im Hamburger Stadtpark. Dabei soll nicht etwa die Freilichtbühne, sondern die Festwiese zwischen Otto-Wels-Straße und Stadtparksee genutzt werden, wo zum Beispiel 1987 David Bowie und 1989 Pink Floyd open air spielten.

Nach dem Auftritt in Hamburg folgen noch zwei weitere Deutschland-Konzerte der Briten. Diese sind für den 12. September in München (Olympiastadion) und für den 9. Oktober in Düsseldorf (Esprit-Arena) anberaumt. Insgesamt machen die Stones in zwölf europäischen Städten Station. Tour-Abschluss ist in Paris mit einem Doppelkonzert.

Karten kosten bis zu 680 Euro

Tickets für den Gig im Stadtpark gibt es an diesem Freitag, den 12. Mai, ab 12 Uhr im exklusiven Presale auf eventim.de (via RS App). Im Anschluss startet dann am Sonnabend, 13. Mai, um 10 Uhr der reguläre Verkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Insgesamt sollen bis zu 80.000 Karten in den Verkauf gehen, wie der Veranstalter FKP Scorpio ankündigte. Die günstigsten Tickets werden 85 Euro, die teuersten 680 Euro (jeweils zuzüglich Gebühren) kosten.

Rolling Stones bei Twitter

Die Stones spielten im Jahr 1998 ihr größtes Hamburg-Konzert auf der Trabrennbahn vor rund 70.000 Zuschauern. 1965 gastierten die Stones zum ersten Mal in der "Beatles"-Hochburg Hamburg, damals in der Ernst-Merck-Halle. Das letzte Konzert war 2007 im Volksparkstadion.

Stones kündigen Song-Überraschungen an

Zehn Jahre später werden Jagger & Co. ihren Hamburger Fans neben Songs von "Blue And Lonesome" und Klassikern wie "Gimme Shelter" oder "Paint It Black" auch viele Überraschungstracks präsentieren. Außerdem sind eine spektakuläre Produktion und ein einzigartiges Stage-Design angekündigt.

"Ich bin so aufgeregt, im Herbst durch Europa zu touren und dabei sowohl zu vielen bekannten Orten zurückzukehren als auch einige neue kennenzulernen", sagte Mick Jagger laut Mitteilung.

Die Freude ihrer Fans hierzulande wird nicht minder gering sein und ist laut FKP Scorpio bereits im Hamburger Senat, dem zuständigen Bezirksamt und beim Tourismusverband angekommen.

Bis zu zwei Wochen für Auf- und Abbau

Das Bezirksamt Hamburg-Nord hat bereits begonnen, zusammen mit dem Veranstalter die Einzelheiten des wohl größten Hamburg-Konzerts der jüngeren Vergangenheit zu organisieren. Allein zwölf Tribünen mit insgesamt 26.000 Sitzplätzen werden aufgebaut, fast 50.000 Quadratmeter Rasenfläche müssen geschützt werden – davon allein 14.700 für die Bühne und ihr unmittelbares Umfeld. Laut Mitteilung des Amtes soll der Aufbau bereits am 1. September beginnen, der Abbau des einmaligen Open-Air-Gigs könnte bis zum 14. September dauern.

Die Einschränkungen für Stadtparkbesucher sollen dabei so gering wie möglich gehalten werden: Geplant ist, den Aufbau Stück für Stück anzugehen, so dass Teile der Festwiese möglichst lange genutzt werden können – und nach dem Konzert möglichst bald wieder nutzbar sind.

Bezirksamtsleiter freut sich auf das Konzert

Bezirksamtsleiter Harald Rösler ist trotz der Mammut-Aufgabe optimistisch: Dass die Stones sich Hamburg für ihren Tournee-Auftakt ausgesucht haben "ist eine große Ehre, und es wird ein besonderes, generationenübergreifendes Musikfest, auf das sich viele Menschen freuen werden". Rösler verspricht auch, dass alle Beteiligten dafür Sorge tragen werden, das "dieses Konzert zu einem unbeschwerten Erlebnis wird und auch unser altehrwürdiger, wunderschöner Stadtpark es unbeschadet übersteht".

Sollte es doch zu Schäden kommen, bezahlt diese der Veranstalter, dafür wird vor dem Konzert eine Bankbürgschaft hinterlegt, so das Bezirksamt. Das Nutzungsentgelt für die Wiese, das auf einen "sechsstelligen" Betrag beziffert wird, hat das Bezirksamt für zusätzliche Pflegearbeiten an den Grünanlagen bestimmt.

2016 begeisterten die Stones auf Kuba

Zuletzt waren die Stones vor einem guten Jahr in Lateinamerika auf einer großen Tour gewesen. Unter anderem waren die Rocker in Havanna auf Kuba vor Hunderttausenden Menschen aufgetreten.

Ende vergangenen Jahres hatten die Rolling Stones dann ihr erstes Studioalbum seit mehr als zehn Jahren veröffentlicht. „Blue & Lonesome“ ist eine Hommage an die frühen Jahre der Band, als Mick Jagger und Co. als Bluesmusiker in Clubs und Bars in London auftraten.

Rolling Stones erstmals auf Kuba

Rolling Stones spielen erstmals in Kuba

Hallo Kuba: Mick Jagger, Charlie Watts, Keith Richards und Ronnie Wood nach ihrer Landung in Havanna am vergangenen Donnerstag.
Hallo Kuba: Mick Jagger, Charlie Watts, Keith Richards und Ronnie Wood nach ihrer Landung in Havanna am vergangenen Donnerstag. © REUTERS | IVAN ALVARADO
Frontmann Mick Jagger hatte allen Grund zur Freude: Für ihn und die Rolling Stones war es der erste Auftritt in Kuba in ihrer über 50-jährigen Bandgeschichte.
Frontmann Mick Jagger hatte allen Grund zur Freude: Für ihn und die Rolling Stones war es der erste Auftritt in Kuba in ihrer über 50-jährigen Bandgeschichte. © REUTERS | IVAN ALVARADO
Tagelang liefen die Arbeiten an der riesigen Bühne auf einem Sportfeld in Havanna.
Tagelang liefen die Arbeiten an der riesigen Bühne auf einem Sportfeld in Havanna. © dpa | Ernesto Mastrascusa
Boxentürme so weit das Auge reicht: Die Behörden rechneten mit 400.000 Fans, die zum Konzert kommen wollten – am Ende waren es sogar über eine halbe Million.
Boxentürme so weit das Auge reicht: Die Behörden rechneten mit 400.000 Fans, die zum Konzert kommen wollten – am Ende waren es sogar über eine halbe Million. © REUTERS | ALEXANDRE MENEGHINI
Viele Stunden vor dem Einlass warteten die ersten Fans vor dem Gelände.
Viele Stunden vor dem Einlass warteten die ersten Fans vor dem Gelände. © REUTERS | UESLEI MARCELINO
Die Vorfreude war groß, egal in welcher Altersklasse.
Die Vorfreude war groß, egal in welcher Altersklasse. © REUTERS | UESLEI MARCELINO
Das Konzert war gratis, Essen und Trinken durften sich die Fans selbst mitbringen.
Das Konzert war gratis, Essen und Trinken durften sich die Fans selbst mitbringen. © REUTERS | UESLEI MARCELINO
Nach dem Einlass sechs Stunden vor Konzertbeginn gab es kein Halten mehr beim Kampf um die besten Plätze.
Nach dem Einlass sechs Stunden vor Konzertbeginn gab es kein Halten mehr beim Kampf um die besten Plätze. © dpa | Ernesto Mastrascusa
200.000 Fans wurden auf das Gelände gelassen.
200.000 Fans wurden auf das Gelände gelassen. © dpa | Ernesto Mastrascusa
„50 Jahre Warten auf euch“ steht auf dem Transparent dieser Fans. 1962 wurden die Rolling Stones gegründet, 2016 spielten sie erstmals in Kuba.
„50 Jahre Warten auf euch“ steht auf dem Transparent dieser Fans. 1962 wurden die Rolling Stones gegründet, 2016 spielten sie erstmals in Kuba. © dpa | Ernesto Mastrascusa
USA und Kuba vereint. Nach dem Staatsbesuch von Barack Obama in der vergangenen Woche war das Stones-Konzert ein weiteres Zeichen der Annäherung der beiden Länder.
USA und Kuba vereint. Nach dem Staatsbesuch von Barack Obama in der vergangenen Woche war das Stones-Konzert ein weiteres Zeichen der Annäherung der beiden Länder. © dpa | Ernesto Mastrascusa
Ein Überblick über das riesige Konzertgelände.
Ein Überblick über das riesige Konzertgelände. © REUTERS | ENRIQUE DE LA OSA
Man könnte auch sagen: Havanna stand Kopf.
Man könnte auch sagen: Havanna stand Kopf. © Joe Raedle
Die Party startete schon Stunden bevor die Stones auf die Bühne gingen.
Die Party startete schon Stunden bevor die Stones auf die Bühne gingen. © dpa | Alejandro Ernesto
Die Sonne ging, die Rolling Stones kamen.
Die Sonne ging, die Rolling Stones kamen. © REUTERS | UESLEI MARCELINO
„Die Zeiten ändern sich“, rief Mick Jagger den Kubanern zum Start des Konzerts zu. „Viele Jahre war es schwierig, uns hier in Kuba zu hören. Aber jetzt sind wir da.“
„Die Zeiten ändern sich“, rief Mick Jagger den Kubanern zum Start des Konzerts zu. „Viele Jahre war es schwierig, uns hier in Kuba zu hören. Aber jetzt sind wir da.“ © dpa | Alejandro Ernesto
Die Bühne bestand auch aus einer riesigen Videoleinwand, damit alle Fans ihre Band auf dem riesigen Open-Air-Gelände sehen konnten.
Die Bühne bestand auch aus einer riesigen Videoleinwand, damit alle Fans ihre Band auf dem riesigen Open-Air-Gelände sehen konnten. © REUTERS | UESLEI MARCELINO
Natürlich blieben auch viele, die keinen Platz mehr auf dem Gelände gefunden hatten.
Natürlich blieben auch viele, die keinen Platz mehr auf dem Gelände gefunden hatten. © REUTERS | IVAN ALVARADO
Natürlich gab es die Klassiker wie „Angie“, „Brown Sugar“ und „Sympathy for the Devil“ zu hören.
Natürlich gab es die Klassiker wie „Angie“, „Brown Sugar“ und „Sympathy for the Devil“ zu hören. © REUTERS | ALEXANDRE MENEGHINI
Ein Fan beim Schießen eines Konzert-Selfies.
Ein Fan beim Schießen eines Konzert-Selfies. © REUTERS | IVAN ALVARADO
Eigentlich hatten die Stones schon am 20. März in Havanna spielen sollen, wegen des Besuchs von Barack Obama wurde der Gig dann aber noch fünf Tage nach hinten verschoben.
Eigentlich hatten die Stones schon am 20. März in Havanna spielen sollen, wegen des Besuchs von Barack Obama wurde der Gig dann aber noch fünf Tage nach hinten verschoben. © dpa | Alejandro Ernesto
Ein Fan in Rocklaune.
Ein Fan in Rocklaune. © REUTERS | IVAN ALVARADO
Starke Video-Show beim Song „Sympathy for the Devil“.
Starke Video-Show beim Song „Sympathy for the Devil“. © Joe Raedle
Lange Zeit war Rockmusik in Kuba verpönt. Sie wurde unter Revolutionsführer Fidel Castro als dekadentes Symbol des kapitalistischen Lebensstils angesehen. Davon war am Freitagabend nicht viel zu merken.
Lange Zeit war Rockmusik in Kuba verpönt. Sie wurde unter Revolutionsführer Fidel Castro als dekadentes Symbol des kapitalistischen Lebensstils angesehen. Davon war am Freitagabend nicht viel zu merken. © REUTERS | UESLEI MARCELINO
Als letztes Lied des Abends durfte „I Can’t Get No Satisfaction“ nicht fehlen. Die Fans waren begeistert: „Das ist das Größte“, meinte zum Beispiel ein Kubaner.
Als letztes Lied des Abends durfte „I Can’t Get No Satisfaction“ nicht fehlen. Die Fans waren begeistert: „Das ist das Größte“, meinte zum Beispiel ein Kubaner. © REUTERS | ALEXANDRE MENEGHINI
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