Hamburg. Im Juni wollte die Stadt 175 Menschen abschieben. Tatsächlich gelang dies nur in 54 Fällen. Die Gründe sind vielfältig.

Bei der Abschiebung von Ausländern kommt es in Hamburg häufig zu Problemen und Verzögerungen. In der Hansestadt leben derzeit 5068 Personen, die ausreisepflichtig sind, deren Abschiebung aber ausgesetzt wurde – sie werden nun geduldet. Weitere 1465 Menschen sollen in den kommenden Monaten in ihr Herkunftsland zurückgeführt werden.

Damit liegt die Zahl der juristisch ausreisepflichtigen Personen bei mehr als zehn Prozent der rund 51.700 Flüchtlinge, die im Juni in der Hansestadt registriert waren. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervor.

Kommentar: Was das Attentat für uns bedeutet

Im vergangenen Monat scheiterten in Hamburg die meisten der 175 vorbereiteten Abschiebungen. Lediglich 54 Rückführungen hätten vollzogen werden können, erklärte der Senat. Die Gründe sind vielfältig. So habe in fünf Fällen eine Krankheit die Rückführung verhindert, in zehn Fällen war es eine juristische Auseinandersetzung. 25 Personen konnten nicht abgeschoben werden, weil man sie nicht antraf. Viermal sei Widerstand geleistet worden, in weiteren vier Fällen habe Kirchenasyl die Abschiebung verhindert.

Viele kommen aus Afghanistan

Die meisten in Hamburg geduldeten Männer und Frauen stammen aus Afghanistan (481). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Ägypten (391) und Russland (377). Die Duldung bedeutet eine „vorübergehende Aussetzung der Abschiebung“. Sie begründet keinen rechtmäßigen Aufenthalt, sodass Geduldete weiter als ausreisepflichtig gelten. Allerdings besteht nach 18 Monaten Duldungszeit Anspruch auf eine Aufenthaltserlaubnis. Eine Duldung kann Ausländern aus humanitären oder persönlichen Gründen erteilt werden.

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Unterdessen wurde bekannt, dass der palästinensische Messerstecher von Barmbek wegen einer Panne nicht 2016 nach Norwegen abgeschoben wurde. Zwar habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ein sogenanntes Rücknahmeersuchen an Norwegen verfasst, berichtete „Spiegel online“. Allerdings habe man die festgelegte Frist um einen Tag überschritten.

Die sechs Männer, die Ahmad A. am Freitag bei seiner Bluttat stoppten, werden heute mit dem Ian-Karan-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.

Barmbek: Messerangriff islamistisch motiviert?

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Bürgermeister Olaf Scholz und Innensenator Andy Grote legen vor dem Edeka-Markt an der Fuhlsbüttler Straße Blumen zu Ehren der Opfer der Bluttat nieder
Bürgermeister Olaf Scholz und Innensenator Andy Grote legen vor dem Edeka-Markt an der Fuhlsbüttler Straße Blumen zu Ehren der Opfer der Bluttat nieder © André Zand-Vakili
Innensenator Andy Grote (l.) und Bürgermeister Olaf Scholz am Sonnabendnachmittag vor dem Supermarkt in Barmbek
Innensenator Andy Grote (l.) und Bürgermeister Olaf Scholz am Sonnabendnachmittag vor dem Supermarkt in Barmbek © dpa
Rosen und ein offener Brief liegen am Sonnabend auf dem Bürgersteig vor dem Supermarkt,
Rosen und ein offener Brief liegen am Sonnabend auf dem Bürgersteig vor dem Supermarkt, © dpa
Trauer in Barmbek: Eine Frau stellt vor dem Supermarkt ein Teelicht in ein Peace-Zeichen
Trauer in Barmbek: Eine Frau stellt vor dem Supermarkt ein Teelicht in ein Peace-Zeichen © dpa
Der Tunesier Jamel Chraiet hat zusammen mit anderen den Attentäter verfolgt und gestellt
Der Tunesier Jamel Chraiet hat zusammen mit anderen den Attentäter verfolgt und gestellt © dpa
Die Polizei durchsuchte am Abend eine Flüchtlingsunterkunft in Langenhorn
Die Polizei durchsuchte am Abend eine Flüchtlingsunterkunft in Langenhorn © Michael Arning
Die Polizei durchsuchte am Freitagabend eine Flüchtlingsunterkunft am Kiwittsmoor in Langenhorn
Die Polizei durchsuchte am Freitagabend eine Flüchtlingsunterkunft am Kiwittsmoor in Langenhorn © Michael Arning
Die Polizei durchsuchte am Abend eine Flüchtlingsunterkunft am Kiwittsmoor in Langenhorn
Die Polizei durchsuchte am Abend eine Flüchtlingsunterkunft am Kiwittsmoor in Langenhorn © Michael Arning
Polizeiautos vor der Flüchtlingsunterkunft in Langenhorn
Polizeiautos vor der Flüchtlingsunterkunft in Langenhorn © Michael Arning
Polizisten mit Maschinenpistolen am Tatort
Polizisten mit Maschinenpistolen am Tatort © Michael Arning
Mitarbeiter der Mordkommission vor Ort
Mitarbeiter der Mordkommission vor Ort © Michael Arning
Polizisten sichern den Tatort
Polizisten sichern den Tatort © Michael Arning
Die Spurensicherung am Tatort
Die Spurensicherung am Tatort © Michael Arning
Mitarbeiter der Mordkommission haben die Tatortarbeit übernommen
Mitarbeiter der Mordkommission haben die Tatortarbeit übernommen © Michael Arning
Sanitäter bringen einen Verletzten aus dem Supermarkt zu einem Rettungswagen
Sanitäter bringen einen Verletzten aus dem Supermarkt zu einem Rettungswagen © Michael Arning
Mitarbeiter der Mordkommission bei der Spurensicherung
Mitarbeiter der Mordkommission bei der Spurensicherung © Michael Arning
Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Einsatzort in Barmbek
Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Einsatzort in Barmbek © Michael Arning
Ein Verletzter wird zu einem Rettungswagen gebracht
Ein Verletzter wird zu einem Rettungswagen gebracht © Michael Arning
Schwer bewaffnete Polizisten vor dem Edeka-Markt an der Fuhlsbüttler Straße
Schwer bewaffnete Polizisten vor dem Edeka-Markt an der Fuhlsbüttler Straße © Michael Arning
Der Tatort: Polizisten vor dem Edeka-Markt an der Fuhlsbüttler Straße
Der Tatort: Polizisten vor dem Edeka-Markt an der Fuhlsbüttler Straße © Michael Arning
Zahlreiche Rettungskräfte an der Fuhlsbüttler Straße
Zahlreiche Rettungskräfte an der Fuhlsbüttler Straße © Michael Arning
Polizisten mit Maschinenpistolen an der Fuhlsbüttler Straße
Polizisten mit Maschinenpistolen an der Fuhlsbüttler Straße © Michael Arning
Der Leichnam des Toten wurde am Abend aus dem Supermarkt gebracht
Der Leichnam des Toten wurde am Abend aus dem Supermarkt gebracht © André Zand-Vakili
Bei dem Toten geht die Polizei aufgrund von Ausweispapieren davon aus, dass es sich um einen 50-jährigen Deutschen handelt
Bei dem Toten geht die Polizei aufgrund von Ausweispapieren davon aus, dass es sich um einen 50-jährigen Deutschen handelt © André Zand-Vakili
Polizisten vor dem Tatort an der Fuhlsbüttler Straße in Barmbek-Nord
Polizisten vor dem Tatort an der Fuhlsbüttler Straße in Barmbek-Nord © Michael Arning
Beamte der Mordkommission am Tatort an der Fuhlsbüttler Straße
Beamte der Mordkommission am Tatort an der Fuhlsbüttler Straße © Michael Arning
Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge an der Fuhlsbüttler Straße
Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge an der Fuhlsbüttler Straße © Michael Arning
Zahlreiche Rettungswagen am Einsatzort
Zahlreiche Rettungswagen am Einsatzort © Michael Arning
"Liebe Angehörige, wir alle sind entsetzt und trauern mit Ihnen", steht auf diesem Zettel vor dem Edeka-Supermarkt © André Zand-Vakili
Streifenwagen und Rettungswagen an der Fuhlsbüttler Straße
Streifenwagen und Rettungswagen an der Fuhlsbüttler Straße © Michael Arning
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