Die Tat von Barmbek ist schrecklich – und hält uns Deutschen einen Spiegel vor.
Das Attentat von Barmbek hat den Fokus der Gesellschaft erneut auf die Flüchtlingsfrage gelenkt. Zum einen ist da die berechtigte Sorge der Menschen vor den Folgen der leichtfertigen Grenzöffnung im Spätsommer 2015. Zum anderen sind da die miesen Lebensbedingungen Hunderttausender Flüchtlinge hierzulande.
Derzeit leben rund 51.700 Flüchtlinge in Hamburg, etwa 28.000 von ihnen in einer oftmals beengten Flüchtlingsunterkunft. Für die allermeisten von ihnen ist die Zukunft ungewiss. Weder wissen sie, ob sie in ihre Heimat zurückkehren können, noch können sie erwarten, dass sie hier bei uns eine zufriedenstellende Zukunft haben werden.
Das nährt Frust und Enttäuschung vor allem bei jungen Menschen, die mit aller Kraft etwas Sinnvolles aus ihrem Leben machen wollen. Das entschuldigt nicht die Tat des 26-jährigen Palästinensers in Barmbek. Nein, natürlich nicht! Aber dieses Attentat ist bei aller Abscheulichkeit auch ein Spiegel, der uns Deutschen vorgehalten wird.
Hybris gilt als die extreme Form der Selbstüberschätzung. Und wir Deutschen haben uns maßlos überschätzt, als wir glaubten, Hunderttausenden Menschen mal eben so die Heimat zu ersetzen, die Ausbildung und das Arbeiten in einer fremden Sprache zu ermöglichen.
Jetzt sind diese Menschen da. Für uns Deutsche heißt das: Wir tragen für sie die Verantwortung. Neben gewaltigen finanziellen Aufwendungen gehört zu dieser Verantwortung, Nein zu weiterer unkontrollierter Zuwanderung zu sagen und endlich jene Gesetze zu ändern, die verhindern, dass abgelehnte Asylbewerber abgeschoben werden.
Wem die Flüchtlinge, die hier bei uns leben, wirklich etwas bedeuten, der muss jetzt auch klar und deutlich sagen: Genug ist genug!