Hamburg . Partei will das Konzerthaus für alle erlebbar machen. Auch das G20-Camp und die Demo-Verbotszone sind Thema in der Bürgerschaft.
Auch fünf Monate nach Eröffnung der Elbphilharmonie reißt der Hype um das Konzerthaus nicht ab, der Ansturm auf die begehrten Tickets sind enorm – und vielen Musikliebhabern ist es immer noch nicht gelungen, ein Konzert zu erleben. Das will die CDU-Bürgerschaftsfraktion ändern.
Unter dem Motto „Elbphilharmonie für alle erlebbar machen“ fordern die Christdemokraten, das Konzerte aus Hamburgs neuem Wahrzeichen open air übertragen werden. Ein entsprechender Antrag steht in der heutigen Bürgerschaftssitzung zur Debatte. In diesem wird der Senat aufgefordert, zusammen mit geeigneten Partnern ein Konzept zu erarbeiten, das „die Übertragung von mindestens zwei Konzerten je Spielzeit an einem zentralen, öffentlichen Ort auf Leinwand (zumindest aber des Eröffnungskonzertes) ermöglicht“, heißt es in der Drucksache.
„Elbphilharmonie ist ein Haus für Alle“
„Der Erfolg der Elbphilharmonie ist immens, die Nachfrage nach Tickets übersteigt das Angebot bei weitem“, sagt Dietrich Wersich, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Die CDU schlägt deshalb vor, in den nächsten beiden Spielzeiten jeweils mindestens zwei Konzerte an einem zentralen, öffentlichen Ort auf Leinwand live zu übertragen. Andere Städte und Festivals machen das schon vor.“ Die Übertragung schaffe ein öffentliches Konzerterlebnis und kann die Identifikation der Hamburger mit der Elbphilharmonie noch weiter erhöhen. Wersich: „Die Elbphilharmonie ist ein ‚Haus für Alle‘, so können auch Hamburger und Gäste ein Konzert erleben, die bislang bei der Kartenvergabe leer ausgegangen sind.“
In dem Antrag verweist die CDU unter anderem auf die Hamburgische Staatsoper. Das Haus wird im September 2017 in Zusammenarbeit etwa mit dem Filmfest Hamburg die Eröffnungspremiere der Spielzeit 2017/2018 auf einer Leinwand für alle Interessierten kostenlos auf dem Jungfernstieg übertragen wird. Es sei lohnenswert, ein solches Projekt auch für die Elbphilharmonie-Konzerte zu entwickeln“, heißt es in dem aktuellen CDU-Antrag.
Bürgerschaft diskutiert G20-Demoverbote
Auch die von der Hamburger Polizei verhängten Demonstrationsverbote während des G20-Gipfels werden am heutigen Mittwoch die Abgeordneten der Bürgerschaft beschäftigen. Unter dem Titel „Justizsenator verspricht Versammlungsfreiheit, Polizei bricht Versammlungsfreiheit“ hat die Linken-Fraktion das Thema zur Aktuellen Stunde angemeldet. Ob das Thema tatsächlich an die Reihe kommt, ist jedoch unklar, da zuvor zwei andere Punkte in der Aktuellen Stunde behandelt werden: der Bundestagswahlkampf und die zusätzlichen Fachkräfte für Hamburgs Kitas.
Debattiert wird jedoch in jedem Fall über die G20-Demo-Verbotszone. Die Linken haben das Thema unter dem Titel „G20 – die Protestierenden brauchen ein Camp!“ zur Debatte angemeldet. Die Polizei hat Demonstrationen in einem großen Teil des Stadtgebietes zur Sicherung der Korridore zwischen dem G20-Tagungsort und dem Flughafen verboten. Es gehe darum, die Transferstrecken der Staats- und Regierungschefs sowie die Rettungs- und Evakuierungswege jederzeit freizuhalten, hatte Innensenator Andy Grote (SPD) den Schritt begründet.