Hamburg. „GESA to Hell“ will zur Gefangenensammelstelle an der Schlachthofstraße ziehen. Polizei mit größerem Aufgebot.
Am 24. Juni wird die linke Szene eine größere Demonstration durchführen. Unter dem Tenor „GESA to Hell“ hat ein „Bündnis gegen Repression“ zu einem Protestmarsch aufgerufen. Er soll auch zu der Gefangenensammelstelle gehen, zu der dann während des G20-Gipfels Festgenommene gebracht werden.
Mit rund 500 Teilnehmern rechnet der Anmelder der Demonstration, die vom Harburger Rathausplatz durch die Stadt zu der Gefangenensammelstelle an der Schlachthofstraße führt. Unter anderem dort ist eine von mehreren Zwischenkundgebungen geplant. Enden soll der Aufzug nach etwa drei Stunden wieder im Harburger Innenstadtbereich vor der „Sauerkrautfabrik“, die als Zentrum der linksradikalen Szene im Bezirk Harburg gilt.
Großes Aufgebot der Polizei
Die Polizei wird den Aufmarsch mit einem größeren Aufgebot begleiten. Der ehemalige Lebensmittelgroßmarkt, in dem beim G20-Gipfel nicht nur Festgenommene untergebracht, sondern auch Anwälte, Richter und Staatsanwälte ihre Arbeit tun werden, gilt als eines der möglichen Ziele für Anschläge und Aktionen. Mit dem Bekanntwerden der Funktion zum Gipfel waren dort starke Sicherungsmaßnahmen durchgeführt worden. Das Areal ist mit Natodraht geschützt und bei Dunkelheit in Flutlicht getaucht.
Sicherungskräfte, privat und von der Polizei, bewachen das Gelände rund um die Uhr. Wenn Anfang Juli dort bis zu 400 festgesetzte Personen in den in der Halle errichteten 70 Sammel- und 50 Einzelzellen einsitzen, wird das Gelände zusätzlich von mehr als einer Hundertschaft Polizei im Umfeld geschützt. Im Vorbereitungsstab für den Gipfel geht man davon aus, dass es dort auch während des Gipfels zu Protesten kommen wird.
Noch keine Prognose der Staatsschutzabteilung
Für die Demonstration am 24. Juni gibt es noch keine Prognose der Staatsschutzabteilung. Bei der Polizei geht man bislang davon aus, dass die Teilnehmer hauptsächlich aus der linksradikalen und linksautonomen Szene stammen werden. Unter dem Slogan „to hell“ agieren vor allem die autonomen Gruppen mit Bezug zur Roten Flora, die sich als Teil des „Bündnisses gegen den G20-Gipfel“ sehen, zu dem auch die Partei Die Linke oder Attac zählen. Andererseits befürworten diese autonomen Gruppen auch militante Aktionsformen.
Unklar ist, ob Anhänger von Gruppen wie „Roter Aufbau Hamburg“ teilnehmen werden, die als verfeindet mit den Anhängern der Roten Flora gelten. Die Organisatoren der Demonstration, die zum Kern des linken Zentrums „Sauerkrautfabrik“ gehören, hatten in der Vergangenheit auch dieser linksextremen Gruppierung in ihren Räumen ein Forum geboten. Die „Sauerkrautfabrik“ selbst gilt als linksextrem, aber nicht besonders problematisch. Als militanter werden vom Verfassungsschutz linke Gruppen und Einrichtungen in Wilhelmsburg gesehen.