Hamburg. Trotz des Ansturms auf die Tickets für die Saison 2017/18 sind nicht alle Konzerte ausgebucht. Wo Sie noch Erfolg haben könnten.
Wer am Montag Karten für Konzerte in der Elbphilharmonie ergattern wollte, brauchte viel Geduld und oft auch einiges an Frustrationstoleranz. Zahlreiche Konzerte waren ausgebucht, als manch Kaufwilliger nach vielen Stunden des Schlangestehens endlich an die Reihe kam und in der Konzertkasse seiner Wahl auf das inzwischen ausgedünnte Angebot blickte. In Leserbriefen an das Abendblatt und auf Facebook schildern Betroffene ihre Erfahrungen, die Enttäuschung ist groß.
Auch für Jazzfans gibt es noch Angebote
Vor allem die Tatsache, dass die verschiedenen Veranstalter, die die Elbphilharmonie nutzen, unterschiedliche Formen des Ticketverkaufs und der Ticketzuteilung gewählt haben, sorgt für Verwirrung und Verärgerung. Mehr Gemeinsamkeit wäre wünschenswert, erklärt Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter, sei jedoch schwer zu erreichen. In der Tat ist kaum vorstellbar, dass sich die diversen privaten Konzertveranstalter auf ein Verlosungssystem einlassen, das sie Zeit und Geld kostet – ist es ihnen doch möglich, den Löwenanteil der Tickets sofort, also ohne zeitliche Verzögerung, abzusetzen.
Elbphilharmonie-Karten - teilweise nur kurze Schlangen:
Nachdem am Montag der Eindruck entstanden war, es gebe überhaupt keine Karten für die Elbphilharmonie mehr, stellt sich die Lage inzwischen etwas anders dar. Zwar sind sämtliche Konzerte des NDR Elbphilharmonie Orchesters im Großen Saal ausverkauft, doch für das Philharmonische Staatsorchester gibt es noch Karten. Erst acht von insgesamt 30 Konzerten im Großen und Kleinen Saal sind ausgebucht, für die anderen 22 können Tickets noch an der Kasse der Staatsoper (Große Theaterstraße 25) erworben werden.
Enormer Andrang
Die Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette (www.proarte.de) hatte bei Redaktionsschluss noch sieben Konzerte im Angebot, darunter den „Karneval der Tiere“ mit Katja Riemann (3. April 2018) und den Auftritt von Komponist Max Richter (9. Juni 2018). Der Andrang sei enorm gewesen, berichtet Geschäftsführer Burkhard Glashoff, man habe etwa 35.000 Karten für die eigenen Konzerte abgesetzt, auch die Laeiszhallen-Termine, die ebenfalls in den Einzelkartenverkauf gingen, hätten sich deutlich besser verkauft als in den Vorjahren.
Gute Nachricht für Jazzfans: Bei Veranstalter Karsten Jahnke (www.kj.de) lassen sich Karten für verschiedene Jazzkonzerte, darunter der Auftritt der beim Elbjazz Festival gefeierten Sängerin Youn Sun Nah (25. April 2018) und das Jubiläumskonzert des „Act“-Labels mit Nils Landgren (5. Dezember 2017), buchen.
Erhebliche Restbestände
Zwar wurden am Montag insgesamt rund 95.000 Elbphilharmonie-Tickets im stationären Handel und online verkauft, es gibt jedoch noch erhebliche Restbestände, die bereits im Angebot sind. Das gilt insbesondere für Konzerte des Veranstalters HamburgMusik, der etwa ein Drittel der Elbphilharmonie-Konzerte organisiert. Hier sind auch noch Karten für den Großen Saal vorhanden, zum Beispiel für den Auftritt der Pianistinnen Khatia und Gvantsa Buniatishvili mit dem Georgischen Staatsorchester Ingolstadt (31. März 2018). Wichtig: Diese Karten gibt es nicht online, sondern nur in den Vorverkaufsstellen.
Zusätzlich haben alle Interessierten bis zum 1. Juli, 23.59 Uhr, die Möglichkeit, sich online unter der Adresse www.elbphilharmonie.de mit ihren Kartenwünschen zu registrieren. Die Reihenfolge des Eingangs spielt keine Rolle, es wird gelost. Ob die Bewerbung erfolgreich war oder nicht, wird bis Mitte Juli mitgeteilt. Die Gewinner bekommen dann eine Kaufoption für die gewünschten Konzerte (insgesamt maximal zehn Karten, maximal vier pro Konzert), die binnen zehn Tagen eingelöst werden muss, sonst verfällt sie.