Hamburg. Erst vor drei Jahren hatte die Billig-Fluglinie kräftig expandiert. Doch die Erwartungen erfüllten sich nicht. Nun erfolgt der Rückzug.
DNachdem Hamburgs Flughafen in den vergangenen Jahren immer mehr Billigflug-Airlines anlocken konnte, steht jetzt ein herber Rückschlag bevor: Ende März 2018 wird EasyJet die Basis in der Hansestadt schließen und die drei hier stationierten Flugzeuge abziehen. Das sagte Thomas Haagensen, Geschäftsführer von EasyJet Deutschland, dem Abendblatt.
Von der Schließung seien 120 bis 130 Beschäftigte in Hamburg betroffen. „Wir werden allen einen Arbeitsplatz an einem anderen Standort anbieten, und wir hoffen, dass so viele Mitarbeiter wie möglich bei uns bleiben“, so Haagensen. Zwar werde die britische Airline weiter nach Hamburg fliegen und 2018 hier voraussichtlich mehr als eine halbe Million Passagiere befördern. Im Vergleich zum aktuellen Stand sinke die Fluggastkapazität aber um zwei Drittel, so Haagensen.
Easyjet verlässt Hamburg, weil der Erfolg ausblieb
Er begründete den Schritt mit einer neuen Strategie, wonach sich EasyJet verstärkt auf Flughäfen konzentrieren wolle, an denen das Unternehmen bereits eine führende Position einnehme. Das gelte unter anderem für Berlin-Schönefeld, wo zwölf Jets stationiert sind. „In Hamburg sind wir leider nur die Nummer vier“, so Haagensen – und seit November 2016 ist der irische Rivale Ryanair hier mit einer Basis vertreten.
Derzeit hat EasyJet in Hamburg 28 Ziele im Programm. Flughafenchef Michael Eggenschwiler bedauerte die Entscheidung der Briten: „Dies ist ohne Frage ein Verlust.“ Aber Hamburg sei ein „starker Markt“, so Eggenschwiler: „Wir haben hier am Hamburg Airport einen guten Mix an 60 unterschiedlichen Airlines, die bis zu 130 Zielgebiete anfliegen. Sie haben das Potenzial, wegfallende Strecken auszugleichen.“