Hamburg. Zum Sommerflugplan kommen am Flughafen Fuhlsbüttel 14 neue Ziele dazu. Allerdings gibt es nur ein geringes Langstrecken-Angebot.

Wer von Hamburg aus in die Ferne fliegen will, bekommt eine immer größere Auswahl. Insgesamt 130 Ziele in Europa, Ägypten und der Türkei werden ab dem 28. März – dann tritt der neue Sommerflugplan in Kraft – von Fuhlsbüttel aus direkt angeflogen. Damit seien im Vergleich zum Vorjahr 14 neue Ziele hinzugekommen, sagte Flughafensprecherin Janet Niemeyer dem Abendblatt. Und wie es sich für einen Sommerflugplan gehört, setzen die Fluggesellschaften vor allem auf Sonnen- und Badeziele.

Beispielsweise wird der Billigflieger easyJet ab dem 4. Juni dreimal wöchentlich neu nach Bordeaux sowie ab dem 28. Juni während der Hochsaison zweimal wöchentlich nach Valencia fliegen. Bordeaux kehrt damit nach einer kurzen Pause zurück ins Hamburger Streckennetz, nachdem ASL Airlines France die Strecke im September 2016 eingestellt hatte. Auch Ryanair baut sein Engagement am Hamburger Flughafen aus: Ab dem 27. März fliegt die irische Airline neu nach Verona.

Mit Lamezia Terme nimmt Ryanair zudem ein weiteres italienisches Ziel auf, das lange nicht von Hamburg aus angeflogen wurde – die in der Region Kalabrien gelegene Stadt wird ab dem 28. März ebenfalls zweimal wöchentlich bedient. Am 26. März nimmt Ryanair eine dreimal wöchentliche Verbindung nach Venedig Treviso auf und bietet damit einen Ausgangspunkt für Urlaube an der italienischen Adria. Und ebenso wie easyJet fliegt Ryanair künftig von Hamburg nach Valencia.

Die rumänische Fluggesellschaft Blue-Air nimmt zwei Verbindungen ins Programm, die gegensätzlicher nicht sein könnten und künftig erstmals direkt mit Hamburg verbunden sind. Viermal wöchentlich geht es von Fuhlsbüttel aus in die Beatles-Stadt Liverpool. Zweimal pro Woche wird die transsilvanische Stadt Cluj-Napoca (Klausenburg) angesteuert. Condor nimmt nach kurzer Pause wieder Flüge nach Malta auf, Eurowings bietet zweimal wöchentlich einen Flug in die italienische Universitätsstadt Bologna an.

Mehr Auswahl

Durch eine neue Strecke nach Elazig (Türkei) ist Hamburg ab dem 19. Juni auch mit Ostanatolien verbunden. Die Airline SunExpress fliegt dorthin, allerdings nur einmal in der Woche. „Ob für Städtetrips, Badeurlaube oder Familienbesuche – die Nachfrage in Hamburg und der Metropolregion nach neuen Flugverbindungen ist groß“, sagte Michael Eggenschwiler, Geschäftsführer des Hamburger Flughafens. „Unser Streckennetz wächst stetig.“

Neben den neuen Zielen bietet der Sommerflugplan für 15 bereits bestehende Strecken ab Hamburg weitere Flüge mit anderen Airlines an. Das betrifft insbesondere die Balearen und Kanaren, aber auch die griechischen Inseln Kreta, Kos und Rhodos die von TUIfly wieder bedient werden. „Für die Fluggäste erhöht sich damit die Auswahl“, so Flughafensprecherin Niemeyer. „Sie können Flugtage und -zeiten passender auswählen.“ Und sie können vor allem auf günstigere Preise hoffen, das meint zumindest der Hamburger Luftfahrtexperte Cord Schellenberg.

Positive Auswirkungen auf den Preis

Denn wo sich mehrere Anbieter drängeln, hat das meist auch positive Auswirkungen auf den Preis. „Früher bekam man günstige Angebote nur, wenn man Hin- und Rückflug bei derselben Fluggesellschaft buchte. Heute stellt man sich die passenden Verbindungen frei zusammen, beispielsweise einen Hinflug mit easyJet, aber zurück mit Eurowings“, sagt Schellenberg. So lasse sich Geld sparen.

Während man innerhalb Europas eine breite Palette an Flugzielen von Hamburg aus hat, sieht es auf der Langstrecke mehr als übersichtlich aus. Es gibt lediglich eine Verbindung nach Dubai, eine nach Teheran und bald auch wieder eine in die USA. Einen Direktflug von Fuhlsbüttel nach Fernost oder auf die Bahamas sucht man dagegen vergeblich. Und wann wird sich das ändern?

Kleinere Flugzeuge auf Langstrecken

Bisher seien die meisten Versuche gescheitert, sagt Luftfahrtexperte Schellenberg. Doch er sieht durchaus Chancen für den einen oder anderen neuen Langstreckenflug ab Fuhlsbüttel: „Zum einen werden kleinere Flugzeuge zunehmend auf Langstrecken eingesetzt, sodass man nicht mehr den Druck hat, Großflugzeuge füllen zu müssen. Zum anderen werden die sogenannten Low-Cost-Fluggesellschaften bald auch Langstreckenverbindungen für sich entdecken.“ Und das könne dann neue, noch weiter entfernte Ziele von Hamburg aus bedeuten.