Wedel. Anwohner und Politiker hatten Messungen gefordert: Zuletzt fiel ein vermehrter Ausstoß von Partikeln auf. Arsen und Nickel in der Luft.

Wie geht es weiter mit dem Kraftwerk Wedel? Während in Schleswig-Holstein gestritten wird, geht es auf Hamburger Seite voran. Im April sollen nach Informationen des Abendblatts die Schadstoffmessungen am Kraftwerk beginnen. Besorgte Anwohner und Politiker hatten sie gefordert, nachdem das Kohlekraftwerk an der Landesgrenze zuletzt durch einen vermehrten Partikelausstoß aufgefallen war.

Arsen und Nickel gemessen

Anwohner zweifeln ein von der Aufsichtsbehörde des Landes Schleswig-Holstein beauftragtes Gutachten an, das die Partikel als nicht gesundheitsschädlich einstuft. Eine Initiative hat selbst Gutachten in Auftrag gegeben, die zum Ergebnis kommen, dass eine Gefahr von den Partikeln ausgeht und dringend die Konzentrationen der festgestellten Schwermetalle Arsen und Nickel in der Luft gemessen werden müssten. Auch von schleswig-holsteinischer Seite gibt es Signale, weitere Proben zu nehmen.

Währenddessen arbeitet der Kraftwerksbetreiber Vattenfall daran, die Ursache für den Partikelausstoß zu beheben. Unter anderem soll Kalk eingesetzt werden, um die Ascheteilchen zu binden. Zudem ist geplant, den Schornstein aufwendig auszukleiden. Das geht nur, während das Kraftwerk stillsteht. Am Block 1 soll nun vom 20. Mai bis zum 17. Juli und an Block 2 vom 29. April bis zum 24. Juli gearbeitet werden.

Verzögerung beim Heizwerk

Richtig rund läuft es für Vattenfall auch mit dem Start des neuen Heizwerks am Haferweg in Altona-Nord nicht. Die Anlage ist laut Vattenfall zur Absicherung der Wärmeversorgung von Hamburgs Westen bei Spitzenlasten gedacht. Sie sollte bereits im regulären Betrieb sein, ist sie aber nicht. „Nach Bauverzögerungen, die durch unvorhergesehene erhöhte Anforderungen an die Grundwasserhaltung während des Tiefbaus verursacht wurden, musste der Zeitplan der Inbetriebnahme verschoben werden“, sagte Sprecherin Kristina Hillmer auf Anfrage. Der Regelbetrieb soll erst zur kommenden Heizperiode beginnen, also ein Jahr später als ursprünglich geplant.