Wedel/Rissen. Die Bürgerinitiative aus Wedel zweifelt ein von der zuständigen Aufsichtsbehörde beauftragtes Gutachten an.
„Wir haben den Eindruck, dass mit der Gesundheit der Anwohner experimentiert wird“, sagt Lisa Schnier. Sie wohnt nahe des Wedeler Kraftwerks an der Grenze zu Hamburg. Mit der Anlage hatte sie sich arrangiert – bis zum Juli vergangenen Jahres. Seither fällt das Kraftwerk durch starken Partikelausstoß auf, wie sie berichtet. Der bereitet nicht nur ihr, sondern vielen Anwohnern große Sorgen.
Anwohner ließen selbst zwei Gutachten erstellen
Ein von der Aufsichtsbehörde des Landes Schleswig-Holstein beauftragtes Gutachten, das die Partikel als nicht gesundheitsschädlich einstuft, zweifelt die Bürgerinitiative aus Wedel an. Die Anwohner ließen mittlerweile selbst zwei Gutachten erstellen. Diese kommen zum Ergebnis, dass eine Gefahr von den Partikeln ausgeht und dringend die Konzentration der festgestellten Schwermetalle Arsen und Nickel in der Luft gemessen werden müsste – möglichst im Schornstein.
Unterstützung bekommt die Initiative von Politikern sowohl aus Hamburg als auch aus Schleswig-Holstein. So fordern Hamburgs Linke eine Feinstaubmessung an der Grenze zu Wedel. SPD-Landtagsabgeordnete aus Kiel halten sogar ein weiteres Gutachten für erforderlich.