Hamburg. Ist nach dem großen Check der Airbus A380-Jets Schluss mit der Flugzeug-Überholung in Hamburg?
Bei Lufthansa Technik in Hamburg droht dem Bereich Flugzeugüberholung mit bis zu 400 Arbeitsplätzen das Aus. Der Vorstand prüfe derzeit die Schließung der Flugzeugüberholung, sagte ein Sprecher von Lufthansa Technik dem Abendblatt. Zuvor waren Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und der Gewerkschaft Ver.di über Kostensenkungen für die verlustbringende Sparte gescheitert. Daher sehe der Vorstand derzeit keine Perspektive mehr für die Sparte. Betriebsbedingte Kündigungen solle es nicht geben.
Von Ver.di hieß es, die Arbeitnehmerseite sei zu weit gehenden Zugeständnissen, unter anderem einer Kürzung von Schichtzulagen, bereit gewesen. „Der Arbeitgeber hat uns dafür nur eine aus unserer Sicht unzureichende Beschäftigungssicherung angeboten“, sagte Torsten Ballhause, Fachbereichsleiter Luftfahrt bei Ver.di in Hamburg. Denn diese hätte unter dem Vorbehalt einer ständigen Überprüfung der Wirtschaftlichkeit gestanden. „Wir möchten aber eine Bestandszusage für die Flugzeugüberholung ohne Bedingungen, denn Leistung und Gegenleistung müssen stimmen“, sagte Ballhause.
Lufthansa Technik: Job-Abbau erst im Juli
Nur noch bis voraussichtlich Ende April ist die Beschäftigung in der Hamburger Flugzeugüberholung gesichert: Drei Airbus-A380-Jets des Mutterkonzerns Lufthansa werden bis dahin einem regelmäßig anstehenden Check unterzogen. Erst im Juli war der Abbau von 1800 auf 1100 Beschäftigte in der Triebwerksüberholung in Hamburg bekannt geworden.
Die Lufthansa lässt in Hamburg nacheinander drei Mega-Jumbos vom Typ Airbus A380 überholen. Hierbei geht es um einen sogenannten Intermediate Layover Check (IL-Check). Die Lufthansa hat derzeit 14 A380 in der Flotte. Die ersten beiden in Dienst gestellten A380 der Lufthansa bekamen diesen Check auf den Philippinen. Dort gebe es Kapazitätsengpässe, daher habe Hamburg in diesem Winter den Zuschlag erhalten, heißt es.