Hamburg. Die Polizei bleibt weiter bei ihrer Einschätzung: Sie hält es für eher unwahrscheinlich, dass der IS tatsächlich hinter der Tat steckt.
Erneut hat sich der IS zu dem tödlichen Messerangriff bekannt, durch den am 16. Oktober ein 16 Jahre alter Schüler getötet wurde. In der kurzen Mitteilung wird behauptet, dass „ein Soldat des Kalifats“ zwei „Kreuzzügler“ angegriffen hätte. Gleichzeitig wird in einer IS-nahen arabischen Zeitung die Darstellung korrigiert. Diesmal wird von einem Todesopfer geschrieben.
In einer ersten Nachricht, die zwei Wochen nach der Tat aufgetaucht war, hatte es noch geheißen, es habe zwei Opfer der Messerattacke gegeben. Die Polizei bleibt weiter bei ihrer Einschätzung: Sie hält es für eher unwahrscheinlich, dass der IS tatsächlich hinter der Tat steckt.
Unabhängig von der Tat bleibt der islamistische Extremismus weiter ein großes Problem. Die Zahl der Salafisten ist in Hamburg auf mittlerweile 660 gestiegen. Knapp die Hälfte ist „dschihadistisch“ und damit militant eingestellt. Auffällig ist die große Zahl von Salafisten, die die Deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben und eine weitere Staatsbürgerschaft besitzen.
Dabei handelt es sich um knapp 200 Personen. In Kreisen der Sicherheitsbehörden heißt es, dass die salafistische Szene weiter Zulauf erhält. Darüber hinaus wurden Personen, die schon länger Anhänger des Salafismus sind, erst jetzt erkannt. Die Zahl der islamistischen Extremisten, die bislang aus Hamburg in Richtung Syrien ausgereist sind, wird mit 72 angegeben.