Hamburg. Nach dem Mord unter der Kennedybrücke gibt es für Ermittler nicht den Hauch eines Motivs. Opfer Viktor E. war völlig unbescholten.
Nach dem Tod eines 16 Jahre alten Schülers durch Messerstiche unter der Kennedybrücke sind am Dienstagmittag wieder Taucher in die Alster gegangen, um dort die Tatwaffe – vermutlich ein Messer – zu suchen. Eine Suche am Montagabend hatte keinen Erfolg gebracht. Auch der Tauchgang am Dienstag musste nach mehreren Stunden ergebnislos abgebrochen werden. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin rätselhaft.
Die Polizei geht nun Hinweisen aus der Bevölkerung nach. Einen Durchbruch bei den Ermittlungen gebe es jedoch nicht, sagte eine Polizeisprecherin.
Der 16 Jahre alte Viktor E. war am Sonntagabend unter der Kennedybrücke in Hamburg von einem unbekannten Täter niedergestochen worden. Er starb kurz darauf im Krankenhaus. Der Täter stieß die 15 Jahre alte Begleiterin des Opfers in die Alster. Das Mädchen konnte sich selbst aus dem Wasser retten und wurde von Sanitätern und einem Krisenteam betreut.
Viktor E. war strafrechtlich unbescholten
Was den Fall aus Sicht der Ermittler so rätselhaft macht, ist das Fehlen eines erkennbaren Motivs. „Wir haben eine völlig diffuse Motivationslage“, sagte ein Beamter dem Abendblatt. Nach Abendblatt-Informationen hatte es zwischen Täter und Opfer zuvor keinen Streit gegeben. Zudem deutet auch nichts auf einen kriminellen Hintergrund hin: Viktor E., der in Rotherbaum lebte, stammte aus geordneten Verhältnissen, war strafrechtlich unbescholten.
Die Polizei hat in einem Fahndungsaufruf die Bevölkerung um Hinweise gebeten (Tel. 040/428 65 67 89). Der Täter soll 23 bis 25 Jahre alt und 1,80 bis 1,90 Meter groß sein. Er habe einen Dreitagebart, einen braunen Pullover und blaue Jeans getragen. Nach der Tat lief er davon.