Hamburg. Erste Abschiebeunterkunft Deutschlands für abgelehnte Asylbewerber ist betriebsbereit. Containerbau bietet Platz für 20 Menschen.

Am Hamburger Helmut-Schmidt-Flughafen ist am Freitag ein neues Abschiebezentrum vorgestellt worden. Der Containerbau bietet Platz für 20 Personen, davon werden fünf Plätze für Schleswig-Holstein reserviert.

Hamburg werde Flüchtlinge, die ihrer Ausreisepflicht nicht nachgekommen, konsequent abschieben, kündigte Innenstaatsrat Bernd Krösser an. Das Hamburger Abschiebezentrum ist nach Senatsangaben die bundesweit erste Einrichtung dieser Art. Am Frankfurter Flughafen gibt es bereits einen Rückführungsbereich, in den die Menschen aber erst kurz vor dem Abflug gebracht werden.

Unterbringung erfolgt getrennt nach Frauen, Männern und Familien.

Die Zimmer in der Hamburger Einrichtung sind jeweils14 Quadratmeter groß und haben ein eigenes Bad mit WC und Waschbecken. Es stehen WLAN und Spielzeug für Kinder zur Verfügung. Für Rechtsanwälte und Angehörige wurden Besucherräume eingerichtet. Frauen, Männern und Familien werden getrennt voneinander untergebracht.

Der Betrieb vor Ort wird nach Senatsangaben durch einen Sachgebietsleiter und 12 Mitarbeiter des Einwohner-Zentralamtes sichergestellt, die in einem Schichtsystem 24 Stunden täglich vor Ort sein werden. Zudem wird ein Wachdienstunternehmen rund um die Uhr anwesend sein.

Das Grundstück, auf dem das Abschiebezentrum errichtet wurde, befindet sich im Eigentum des Flughafens Hamburg und wurde von der Stadt Hamburg zunächst für fünf Jahren gepachtet. Rechtliche Grundlage für das Abschiebezentrum ist nach Senatsangaben eine Neuregelung im Aufenthaltsgesetz. Voraussetzung für eine Einweisung ist eine richterliche Anordnung. Sie gilt für maximal vier Tage.