Hamburg. Die Entsorgung des Hafenschlicks hat Rekordniveau erreicht. FDP-Wirtschaftspolitiker übt scharfe Kritik an Bürgermeister Olaf Scholz.
In Hamburg ist noch nie so viel Schlick aus dem Hafen gebaggert worden wie im vergangenen Jahr. Doch auch die Kosten dafür waren immens: 85 Millionen Euro musste die Stadt 2015 für die „Wassertiefenunterhaltung“ zahlen. Das berichtete der NDR.
Die Stadt hat somit fast ein Drittel mehr für seinen Hafenschlick ausgegeben als im Jahr 2014 – da waren es 66 Millionen Euro. Die Zahlen gehen aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage des FDP-Politikers Michael Kruse hervor.
HPA geriete in schwieriges Fahrwasser
Kritiker bemängeln, dass ausgebaggerter Schlick andernorts wieder in die Elbe gekippt wird. Nur ein Teil der ausgebaggerten Sedimente landet in der Nordsee.
Die Hafenverwaltung HPA macht nach NDR-Angaben offenbar vor allem zu geringe Niederschläge am Oberlauf der Elbe dafür verantwortlich, dass die Schlickmengen im Hafen in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Der FDP-Mann Kruse wirft Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) kurzsichtige Hafenpolitik vor. Dadurch würde die Hafenverwaltung HPA, die die Schlickbaggerei zahlen muss, finanziell in schwieriges Fahrwasser gebracht.