Ottensen. Ottensen soll eine eigene S-Bahnstation bekommen. Wo sie gebaut wird, steht bereits fest – doch jetzt stockt die Planung.
Die Eröffnung der geplanten neuen S-Bahnstation Ottensen verzögert sich erneut. Zudem wird der Bau der Station zwischen Bahrenfeld und Altona deutliche teurer als bisher geplant. Das bestätigte jetzt auf Anfrage des Abendblatts Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis.
Ursprünglich sollte die S-Bahnstation bereits 2017 fertig sein – etwa dann, wenn etwas weiter östlich auch die ersten Wohnhäuser der Neuen Mitte Altona bezogen werden. Dann verschob sich vor einem Jahr der Termin auf Anfang 2020, jetzt spricht der Bahn-Sprecher von einer angepeilten Eröffnung Ende 2020. Die Kosten steigern indes von der zuerst genannten Kalkulation von 16 Millionen Euro auf jetzt 22 Millionen Euro.
Bahn, Stadt oder Bund? Wer trägt welche Kosten?
Und dabei ist noch nicht geklärt, welche Anteile davon die Bahn und welche die Stadt übernimmt. „Es gibt aber keinen Streit“, betont der Bahn-Sprecher. Vielmehr werde jetzt vor Abschluss eines Finanzierungsvertrags geprüft, ob es nicht auch Bundesmittel für den lange geforderten neuen S-Bahnhof gibt, der zwischen Bahrenfeld und Altona an der Thomasstraße gebaut werden soll. Grund ist die stetig wachsende Bevölkerungszahl in den Stadtteilen Bahrenfeld und Ottensen. Bereits 1999 hatte die Bezirksversammlung in Altona den Bau der neuen Station gefordert.
Unabhängig von der Finanzierungfrage halte man aber an der Planung fest, sagt Meyer-Lovis. Beim Eisenbahnbundesamt sei daher der Antrag auf Plangenehmigung bereits gestellt worden. Im April 2017 rechne man mit der Genehmigung, 2018 mit dem Baubeginn.
Warum die Station teurer wird als gedacht
Geplant ist ein Bahnhof mit Hauptzugang an der Bahnunterführung beim Bahrenfelder Steindamm. Von der Gaußstraße soll ein zweiter Zugang als verglaste Fußgängerbrücke zur neuen Station gebaut werden, an dem dann die Linien S1 und S11 halten werden. Während der Feinplanung habe sich laut Meyer-Lovis aber nun gezeigt, dass dazu mehr Aufwand notwendig ist als bei den ersten Kostenüberschlägen kalkuliert.
Unter anderem muss ein S-Bahngleis um einige Meter versetzt werden. Die Fahrtzeiten auf der Strecke sollen sich nach Eröffnung des neuen S-Bahnhofs indes nicht verlängern. Intern geht die Bahn davon aus, dass der zusätzliche Stopp durch schneller fahrende Züge ausgeglichen werden könne.