Hamburg . Für das Empfangsgebäude wird ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Gegner der Verlegung planen Infoabend am Donnerstag.
Wichtiger Schritt für den neuen Fernbahnhof Hamburg-Altona: Die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn haben sich nach der Einigung auf den Bau eines „attraktiven“ Empfangsgebäudes jetzt über die ersten konkreten Schritte verständigt. Die Entwicklung liegt in Händen der Stadt. Das teilten beide Partner am Mittwoch in Hamburg mit.
Wie das Gebäude und der geplante Vorplatz aussehen werden, soll ein Architektenwettbewerb entscheiden. „Ich bin froh, dass sich Stadt und Deutsche Bahn hier aufeinander zubewegt haben und die Möglichkeit für einen attraktiven Bahnhof nun geschaffen ist“, sagte Oberbaudirektor Jörn Walter zu der Absichtserklärung (Letter of Intent), der bereits Ende Januar unterschrieben worden war.
Der bisherige Fernbahnhof Altona unweit des Rathauses wird an den nördlichen Rand an die S-Bahn-Station Diebsteich verlagert. Der neue Bahnhof soll bis Ende 2023 fertiggestellt werden. Dabei werden Gleise, Bahnsteige, Unterführungen und Treppen durch die Deutsche Bahn barrierefrei geplant und gebaut.
Bürgerinitiative lädt zur Informationsveranstaltung
Hintergrund ist der Bau der Neuen Mitte Altona auf dem ehemaligen Bahngelände. In dem zweiten Entwicklungsabschnitt des Neubaugebiets sollen auf 13,5 Hektar 1900 der insgesamt rund 3500 Wohnungen entstehen. Hamburg hat das Grundstück der Deutschen Bahn zum 30. Juni 2015 für 38,8 Millionen Euro erworben.
Gegen die Pläne wächst der Widerstand im Bezirk Altona. Unter dem Namen „Prellbock Altona“ hat sich eine Bürgerinitiative gegen die Verlagerung des Bahnhofs gegründet. Am Donnerstag, den 3. März, laden die Gegner zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in das Stadtteilzentrum Motte (Eulenstraße 43) in Ottensen ein. Beginn ist um 19 Uhr.
Mit der Verlegung einher geht auch der Bau einer neuen S-Bahn-Station. Im Bereich Bahrenfelder Steindamm/Thomasstraße soll der neue Haltepunkt Ottensen entstehen. Nach Angaben von Bahnsprecher Egberg Meyer-Lovis arbeitet das Eisenbahnbundesamt inzwischen an einem Planfeststellungsbeschluss. Dieser werde Ende 2017 erwartet. Baubeginn könnte dann 2018 sein.
Neue S-Bahn-Station Ottensen kommt später
Die Station wird aber deutlich später fertig als geplant. Zunächst waren die Verantwortlichen von einem Baubeginn 2015 und einer Fertigstellung 2017 ausgegangen. „Das war eine erste Planung. Der neue Termin ist 2020“, so Meyer-Lovis. Zudem wird die Station auch deutlich teurer als geplant: Statt 16 Millionen Euro veranschlagt die Bahn inzwischen 20 Millionen Euro.