Hamburg. Bald könnte ein Bus im Hamburger Hafen schwimmen. Noch warten die Betreiber auf die Zulassung, doch ein Gespräch lässt jetzt hoffen.

Es soll ein in Deutschland einmaliges Erlebnis werden: Mit dem "HafenCity Riverbus" wollen zwei Hamburger demnächst Stadt- und Hafenrundfahrten mit einem verrückten Amphibienfahrzeug anbieten. Der Bus soll in der HafenCity starten und dann in der Elbe schwimmen. Die Verkehrsgenehmigung für die Elbe durch die zuständige Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) steht zwar noch aus, doch es sieht gut aus: "In einem Gespräch bei der HPA haben die Betreiber ein Gutachten vorgestellt, das gut angekommen ist. Dadurch sind die Chancen nun ein bisschen größer geworden", sagt Benoît Surin von der zuständigen Agentur Raikeschwertner.

Bei der ersten Testfahrt hatte der Bus für ungläubige Blicke gesorgt, einige twitterten ein Foto von dem Bus, den sie auf der Elbe erspäht hatte:

Bei dem Bus handelt es sich um einen Prototypen, der in Ungarn zu diesem Zweck entwickelt worden sei. Er ist für bis zu 36 Passagiere und drei Crew-Mitglieder konzipiert. Der Bus kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 65 Kilometer pro Stunde an Land unterwegs sein und erreicht auf dem Wasser ein Tempo von knapp 14 km/h – genug, um auch gegen die Strömung fahren zu können. Mitte oder Ende März könnte das Projekt starten. Denn wenn die Genehmigung erteilt ist, muss noch umgebaut werden: "Bislang ist die Rampe, über die der Bus in Entenwerder in die und aus der Elbe fahren soll, zu kurz, der Bus könnte nur bei Flut fahren. Die Umbauarbeiten dauern dann noch vier Wochen", so Surin.

So oder so ähnlich könnte die Route aussehen:

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© Google Maps

80 Minuten soll die Kreuzfahrt dauern, davon allein 35 Minuten auf dem Wasser

Laut der Website wollen die Betreiber mit dem schwimmenden Bus „Stadtkreuzfahrten“ anbieten. Es wäre die erste kombinierte Stadt- und Flussrundfahrt in Deutschland. Der Plan: Vom Brooktorkai in der Speicherstadt fährt der „Riverbus“ zunächst auf der Straße bis zum Anleger am Elbpark Entenwerder in Rothenburgsort. Dort geht es dann über eine Rampe ins Wasser und über die Norderelbe in etwa 35 Minuten zurück zur Innenstadt. Etwa 80 Minuten soll die Kreuzfahrt dauern. 45 Minuten auf der Straße und 35 Minuten auf dem Wasser. Vorbilder gibt es auch schon: so zum Beispiel in Lissabon und in Rotterdam. „Splashtours“ heißt der Betrieb in der niederländischen Hafenstadt und wirbt mit „unvergesslichen Stadtrundfahrten“ in ihren knallgelben Amphibienbussen.