Hamburg . Bestattung in aller Stille: Einen Tag nach dem Staatsakt wurde Altkanzler Helmut Schmidt nun auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt.
Einen Tag nach dem offiziellen Staatsakt und zwei Wochen nach seinem Tod ist Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt am Dienstag in Hamburg in aller Stille bestattet worden. Seine Urne wurde am Vormittag im Familiengrab auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt, wo auch seine Frau Loki und seine Eltern begraben sind. Auf dem Grab lag ein Kranz aus Sonnenblumen mit dem letzten Gruß von Schmidts Tochter Susanne und deren Ehemann. Der Kranz hatte am Vortag beim Staatsakt im Michel vor dem Sarg gelegen.
Bei dem Staatsakt im Hamburger Michel hatten Trauergäste aus dem In- und Ausland Abschied von dem Staatsmann, SPD-Politiker und Publizisten genommen, der am 10. November im Alter von 96 Jahren gestorben war. Auf der Fahrt zum Friedhof hatten Tausende Menschen die Straßen gesäumt, Blumen gestreut und geklatscht, als der Konvoi vorbeikam.
Bei dem Staatsakt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel Schmidt als Instanz bezeichnet. „Ich verneige mich in tiefem Respekt vor diesem großen Staatsmann, vor einem großen Deutschen und Europäer.“ Sein langjähriger Freund, der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, bezeichnete Schmidt als eine Art Weltgewissen. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz würdigte den Parteifreund als größten Sohn der Hansestadt. „Wir haben einen Giganten verloren.“
Schmidt war von 1974 und bis 1982 als Nachfolger von Willy Brandt Bundeskanzler. Dabei war er unter anderem mit der Ölkrise in den 1970er Jahren und dem Kampf gegen den Terrorismus der Roten Armee-Fraktion konfrontiert. Auch die Auseinandersetzung um den Nato-Doppelbeschluss prägte Schmidts Kanzlerschaft. Zuvor hatte er sich bei der Hamburger Sturmflut von 1962 einen Namen als Macher und Krisenmanager gemacht.