Die Soldaten helfen beim Sortieren von Hilfsgütern und beim Aufbau der Betten, um die städtischen Mitarbeiter zu entlasten.

Hamburg. Die Bundeswehr hilft den Hamburger Behörden bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Am Wochenende waren erstmals Soldaten als Helfer in mehreren Unterkünften im Einsatz. An der Registrierungsstelle in der Harburger Poststraße unterstützen sie etwa die Sortierung von Hilfsgütern. „Die Bundeswehr hat uns unbürokratische Hilfe angeboten, die wir gern annehmen“, sagte Frank Reschreiter, Sprecher der Innenbehörde dem Abendblatt. Grund für die Maßnahme sei die Tatsache, dass die Mitarbeiter der städtischen Fördern & Wohnen „am absoluten Limit“ arbeiteten, sagte der Sprecher.

Die Soldaten werden demnach zur „Objektbetreuung“ in Unterkünften eingesetzt und übernehmen hauptsächlich logistische Aufgaben. Bei der Einrichtung der Notunterkunft in einem ehemaligen Baumarkt im Hörtgensweg bauten die Soldaten am Sonntag die Tische und Schlafplätze für 850 Bewohner auf.

Bundeswehr-Einsatz rechtlich umstritten

Der Unterstützung liegt kein formelles Amtshilfeersuchen des Senates zu Grunde, wie der Sprecher sagte. Einsätze der Bundeswehr im Inland sind rechtlich umstritten und müssen meist eine konkrete Gefahrenlage als Anlass haben. Die Unterstützung durch die Soldaten ist zeitlich nicht begrenzt und richtet sich nach dem „sehr unmittelbaren Bedarf“, sagte Reschreiter.

Bereits im August hatte die Bundeswehr der Stadt 63 Zelte nach einer formellen Anfrage der Innenbehörde bereitgestellt und am Ohlstedter Platz errichtet. Inzwischen sind die Materialvorräte der Bundeswehr bundesweit erschöpft. „Wir müssen entsprechende Gesuche ablehnen“, sagte ein Sprecher des Bundeswehrkommandos in Hamburg.