Hamburg. Die CDU wirft dem Bürgermeister vor, abzutauchen. Der Senat habe den seit Jahren absehbaren Zulauf von Flüchtlingen verschlafen.

Die CDU hat dem rot-grünen Senat schwere handwerkliche und politische Fehler beim Umgang mit dem Flüchtlingszustrom vorgeworfen und eigene Vorschläge zur Bewältigung der Krise vorgelegt. „Mit dem Beschlagnahmegesetz hat der Unmut in der CDU über das Verhalten von Olaf Scholz seinen Höhepunkt erreicht“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende André Trepoll dem Abendblatt.

„Es ist völlig inakzeptabel, dass Scholz bei der größten Herausforderung, die Hamburg in den letzten Jahrzehnten zu bewältigen hat, kein einziges Mal Stellung im Parlament bezogen hat. Bei dem Thema, das die Menschen am stärksten bewegt, taucht er seit Monaten als Regierungschef völlig ab, wenn man mal von ein paar warmen Worten auf dem SPD-Parteitag absieht.“

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Der Bürgermeister habe keine Regierungserklärung abgegeben und sich zu den „immensen Mehrkosten für die Flüchtlingshilfe“ oder zum Plan, Privatgebäude zu beschlagnahmen, nicht „mit einer einzigen Silbe erklärt“, so Trepoll. „Er erweckt den Eindruck, als habe er mit den Problemen nichts zu tun.“ Nachdem Scholz in seiner ersten Amtszeit als Bürgermeister mit guter Konjunktur, steigenden Steuereinnahmen und sinkender Arbeitslosigkeit politisch kaum etwas auszuhalten gehabt habe, zeige er sich „in der ersten ernsthaften Krise, die er zu managen habe“, überfordert. „Seinem Image als vermeintlicher Macher wird er nicht gerecht“, so Trepoll.

Flüchtlinge: Impressionen aus Hamburg und Europa

Endlich angekommen: Eine 60-jährige Afghanin mit ihrem 110 Jahre alten Vater, den die Familie aus Angst vor den Taliban bis nach Bayern getragen hatte
Endlich angekommen: Eine 60-jährige Afghanin mit ihrem 110 Jahre alten Vater, den die Familie aus Angst vor den Taliban bis nach Bayern getragen hatte © dpa
Am 20. August war es in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Suhl zu einem massiven Gewaltausbruch unter Flüchtlingen gekommen
Am 20. August war es in einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Suhl zu einem massiven Gewaltausbruch unter Flüchtlingen gekommen © dpa
Das Reichstagsgebäude: Am Dienstag will die Bundesregierung über Gesetzespaket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beraten
Das Reichstagsgebäude: Am Dienstag will die Bundesregierung über Gesetzespaket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beraten
Bei einer stundenlangen Massenschlägerei sind im Flüchtlingszeltlager im hessischen Calden mindestens neun Menschen leicht verletzt worden
Bei einer stundenlangen Massenschlägerei sind im Flüchtlingszeltlager im hessischen Calden mindestens neun Menschen leicht verletzt worden © dpa
Die Grenzen sind dicht: Kraftfahrer warten vergeblich am serbisch-kroatischen Übergang Batrovci-Bajakovo
Die Grenzen sind dicht: Kraftfahrer warten vergeblich am serbisch-kroatischen Übergang Batrovci-Bajakovo © dpa
Notunterkunft in Wiesen (Österreich)
Notunterkunft in Wiesen (Österreich) © dpa | Robert Jaeger
Unterschlupf vor dem Regen in Athen
Unterschlupf vor dem Regen in Athen © REUTERS | PAUL HANNA
Notunterkunft in Wiesen (Österreich)
Notunterkunft in Wiesen (Österreich) © dpa | Robert Jaeger
Helfer verteilen in der neuen Erstaufnahmestelle für Asylsuchende im Geutensweg in Neugraben-Fischbek bei Hamburg Feldbetten, Campingmatratzen und Schlafsäcke. Am Freitag wurden in dem ehemaligen OBI-Baumarkt rund 300 Schlafplätze aufgebaut, insgesamt sollen 500 Flüchtlinge in der Halle Platz finden
Helfer verteilen in der neuen Erstaufnahmestelle für Asylsuchende im Geutensweg in Neugraben-Fischbek bei Hamburg Feldbetten, Campingmatratzen und Schlafsäcke. Am Freitag wurden in dem ehemaligen OBI-Baumarkt rund 300 Schlafplätze aufgebaut, insgesamt sollen 500 Flüchtlinge in der Halle Platz finden © dpa | Christian Charisius
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird © dpa | Markus Scholz
Afghanische und syrische Flüchtlinge, die offenbar kaum schwimmen können, vor der griechischen Insel Lesbos
Afghanische und syrische Flüchtlinge, die offenbar kaum schwimmen können, vor der griechischen Insel Lesbos © REUTERS | YANNIS BEHRAKIS
Fluchtversuch in Beli Manastir in Kroatien
Fluchtversuch in Beli Manastir in Kroatien © REUTERS | LASZLO BALOGH
Viele Menschen versuchen, den Zug Richtung Ungarn zu erreichen
Viele Menschen versuchen, den Zug Richtung Ungarn zu erreichen © dpa | Antonio Bat
Trotz Grenzblockaden strömen Tausende Flüchtlinge über Kroatien Richtung Deutschland und Skandinavien
Trotz Grenzblockaden strömen Tausende Flüchtlinge über Kroatien Richtung Deutschland und Skandinavien © dpa | Balazs Mohai
Self ist der Mann: Schauspieler Til Schweiger mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Musiker Thomas D.
Self ist der Mann: Schauspieler Til Schweiger mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Musiker Thomas D. © dpa | Rainer Jensen
Flüchtlingskinder in Hamburg bei der HSV-Hilfsaktion in der Nähe des Volksparkstadions
Flüchtlingskinder in Hamburg bei der HSV-Hilfsaktion in der Nähe des Volksparkstadions © WITTERS | ValeriaWitters
Maureen Reinmheimer (Freundin von Sven Schipplock) und Anncharlott Alfs (Freundin von Lewis Holtby) sortieren gespendete Kleidung
Maureen Reinmheimer (Freundin von Sven Schipplock) und Anncharlott Alfs (Freundin von Lewis Holtby) sortieren gespendete Kleidung © WITTERS | ValeriaWitters
Olcay Beiersdorfer (Ehefrau von Dietmar Beiersdorfer, Mitte) und Lilli Holunder (Freundin von René Adler, rechts) sortieren gespendete Kleidung
Olcay Beiersdorfer (Ehefrau von Dietmar Beiersdorfer, Mitte) und Lilli Holunder (Freundin von René Adler, rechts) sortieren gespendete Kleidung © WITTERS | ValeriaWitters
Flüchtlingskinder in Hamburg bei HSV-Hilfsaktion
Flüchtlingskinder in Hamburg bei HSV-Hilfsaktion © WITTERS | ValeriaWitters
Wasserwerfer und Tränengas: An der Grenze zu Ungarn eskalierte die Situation zwischen Polizei und Flüchtlingen
Wasserwerfer und Tränengas: An der Grenze zu Ungarn eskalierte die Situation zwischen Polizei und Flüchtlingen © dpa | Sandor Ujvari
Eine Passantin steht in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg vor einer Stellwand mit Informationen und Hinweisen für freiwillige Helfer und Flüchtlinge
Eine Passantin steht in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg vor einer Stellwand mit Informationen und Hinweisen für freiwillige Helfer und Flüchtlinge © dpa | Christian Charisius
Schauspieler Til Schweiger (3.v.l.) sowie der Schauspieler Jan Josef Liefers (v.l.) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Politikerin Rita Süßmuth, Thomas Schreiber, Unterhaltungschef der ARD und Musiker Thomas D.
Schauspieler Til Schweiger (3.v.l.) sowie der Schauspieler Jan Josef Liefers (v.l.) Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), die Politikerin Rita Süßmuth, Thomas Schreiber, Unterhaltungschef der ARD und Musiker Thomas D. © dpa | Rainer Jensen
Zelte stehen vor dem Hauptbahnhof in Hamburg. In den Zelten sollen Flüchtlinge bis zu ihrer Weiterreise warten können
Zelte stehen vor dem Hauptbahnhof in Hamburg. In den Zelten sollen Flüchtlinge bis zu ihrer Weiterreise warten können © dpa | Daniel Reinhardt
Am Stacheldrahtzaun in die EU
Am Stacheldrahtzaun in die EU © Getty Images | Anadolu Agency
Ungarn hat das letzte Loch in seinem 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien geschlossen
Ungarn hat das letzte Loch in seinem 175 Kilometer langen Zaun an der Grenze zu Serbien geschlossen © dpa | Thomas Brey
Eine Helferin steht mit einem Schild in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg und sammelt Spenden für Flüchtlinge
Eine Helferin steht mit einem Schild in der Wandelhalle im Hauptbahnhof in Hamburg und sammelt Spenden für Flüchtlinge © dpa | Christian Charisius
Die ungarische Polizei hat 16 Flüchtlinge festgenommen, die zuvor den Zaun an der Grenze zu Serbien durchschnitten und die Grenze überquert hatten
Die ungarische Polizei hat 16 Flüchtlinge festgenommen, die zuvor den Zaun an der Grenze zu Serbien durchschnitten und die Grenze überquert hatten © dpa | Sandor Ujvari
Flüchtlingsunterkunft im alten Stadion an der Oktaviostraße.
Flüchtlingsunterkunft im alten Stadion an der Oktaviostraße. © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlingsunterkunft im Jenfelder Moorpark an der Jenfelder Allee.
Flüchtlingsunterkunft im Jenfelder Moorpark an der Jenfelder Allee. © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlings- und Asylwerber- Erstaufnahmeeinrichtung in Kiel
Flüchtlings- und Asylwerber- Erstaufnahmeeinrichtung in Kiel © euroluftbild.de/Robert Grahn | euroluftbild.de/Robert Grahn
Ein Polizist kontrolliert am Grenzübergang in Mittenwald (Bayern) die von Österreich nach Deutschland einreisenden Autos
Ein Polizist kontrolliert am Grenzübergang in Mittenwald (Bayern) die von Österreich nach Deutschland einreisenden Autos © dpa | Sven Hoppe
Wegen der eingeführten Grenzkontrollen staute sich der Verkehr am frühen Morgen auf der Autobahn 8 rund drei Kilometer am Grenzübergang bei Bad Reichenhall
Wegen der eingeführten Grenzkontrollen staute sich der Verkehr am frühen Morgen auf der Autobahn 8 rund drei Kilometer am Grenzübergang bei Bad Reichenhall © dpa | Andreas Gebert
Die Autobahn zwischen Österreich und Ungarn war am Montagmorgen kurzzeitig gesperrt
Die Autobahn zwischen Österreich und Ungarn war am Montagmorgen kurzzeitig gesperrt © dpa | Boris Roessler
Ein Trachtler schaut in München auf einen Bus voller Flüchtlinge
Ein Trachtler schaut in München auf einen Bus voller Flüchtlinge © dpa | Nicolas Armer
Flüchtlinge am Hauptbahnhof in München
Flüchtlinge am Hauptbahnhof in München © dpa | Sven Hoppe
Feuerwehrleute löschen in Wiehl, Nordrhein-Westfalen, einen Zug. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Der Waggon war mit Parolen wie
Feuerwehrleute löschen in Wiehl, Nordrhein-Westfalen, einen Zug. Die Polizei schließt einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. Der Waggon war mit Parolen wie "Go Home Asyl" beschmiert © dpa | Michael Kleinjung
Flüchtlinge in München
Flüchtlinge in München © dpa | Sven Hoppe
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Bundespräsident Joachim Gauck beim Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Bundespräsident Joachim Gauck beim Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“ © dpa | Michael Kappeler
Papst Franziskus bei einem Besuch eines Camps mit Flüchtlingen in Rom
Papst Franziskus bei einem Besuch eines Camps mit Flüchtlingen in Rom © dpa | Osservatore Romano / Handout
Der 16-jährige Flüchtling Mogfaba aus Afghanistan kommuniziert am 10.09.2015 im Bahnhof von Flensburg zwischen schlafenden Flüchtlingen mit seinem Smartphone über ein Video-Chat-Programm mit einem Freund, der schon am Bahnhof in Kopenhagen (Dänemark) angekommen ist und dort auf ihn wartet
Der 16-jährige Flüchtling Mogfaba aus Afghanistan kommuniziert am 10.09.2015 im Bahnhof von Flensburg zwischen schlafenden Flüchtlingen mit seinem Smartphone über ein Video-Chat-Programm mit einem Freund, der schon am Bahnhof in Kopenhagen (Dänemark) angekommen ist und dort auf ihn wartet © dpa | Christian Charisius
Flüchtlinge schlafen am Bahnhof von Flensburg
Flüchtlinge schlafen am Bahnhof von Flensburg © dpa | Christian Charisius
Berlin: Flüchtlinge kommen in der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne an
Berlin: Flüchtlinge kommen in der Schmidt-Knobelsdorf Kaserne an © Reto Klar | Reto Klar
Bundespräsident Joachim Gauck spricht neben seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“
Bundespräsident Joachim Gauck spricht neben seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (l.) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Bürgerfest im Garten von Schloss Bellevue in Berlin mit Auszubildenden aus dem Verein „Ausbildung statt Abschiebung e.V.“ © dpa | Michael Kappeler
Die sechs Monate alte Borusy aus Syrien wird in einer kurzfristig eingerichteten Notunterkunft in einer ehemaligen Bundeswehr-Sporthalle in Stern-Buchholz bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) von einer Helferin der Malteser gehalten
Die sechs Monate alte Borusy aus Syrien wird in einer kurzfristig eingerichteten Notunterkunft in einer ehemaligen Bundeswehr-Sporthalle in Stern-Buchholz bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) von einer Helferin der Malteser gehalten © dpa | Jens Büttner
Flüchtlingskind am Bahnhof in Salzburg
Flüchtlingskind am Bahnhof in Salzburg © dpa | Neumayr/Mmv
Bewohner stehen am 7. September 2015 in Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) in der Nähe einer abgebrannten Flüchtlings-Unterkunft. Bei dem Brand sind fünf Bewohner verletzt worden
Bewohner stehen am 7. September 2015 in Rottenburg am Neckar (Baden-Württemberg) in der Nähe einer abgebrannten Flüchtlings-Unterkunft. Bei dem Brand sind fünf Bewohner verletzt worden © dpa | Marijan Murat
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in Ebeleben (Thüringen) nach einem Brand in einer künftigen Flüchtlingsunterkunft auf einer Drehleiter
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen in Ebeleben (Thüringen) nach einem Brand in einer künftigen Flüchtlingsunterkunft auf einer Drehleiter © dpa | Sebastian Kahnert
Flüchtlinge nehmen einen Zug an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien
Flüchtlinge nehmen einen Zug an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien © dpa | Nake Batev
In Roszke (Ungarn) ist die Lage nach wie vor angespannt. Flüchtlinge laufen auf den Gleisen
In Roszke (Ungarn) ist die Lage nach wie vor angespannt. Flüchtlinge laufen auf den Gleisen © REUTERS | LASZLO BALOGH
An der Grenze zwischen Serbien und Ungarn
An der Grenze zwischen Serbien und Ungarn © Getty Images | Christopher Furlong
Asylbewerber Omar Ceesay (M.) unterhält sich in der Schreinerei Holitsch in Tettnang-Hiltensweiler (Baden-Württemberg) mit Schreiner Karl-Heinz Kübler (l.) und Geschäftsführer Alexander Lanz (r.), er macht eine Ausbildung
Asylbewerber Omar Ceesay (M.) unterhält sich in der Schreinerei Holitsch in Tettnang-Hiltensweiler (Baden-Württemberg) mit Schreiner Karl-Heinz Kübler (l.) und Geschäftsführer Alexander Lanz (r.), er macht eine Ausbildung © dpa | Felix Kästle
Die Leichen von Aylan und seinem Bruder Galip wurden am Freitag von der Türkei ins syrische Kobane gebracht
Die Leichen von Aylan und seinem Bruder Galip wurden am Freitag von der Türkei ins syrische Kobane gebracht © Reuters
Der Bestattungskonvoi wurde durch das türkische Militär gesichert
Der Bestattungskonvoi wurde durch das türkische Militär gesichert © Reuters
Die kleinen Jungen waren im Mittelmeer vor Bodrum ums Leben gekommenen
Die kleinen Jungen waren im Mittelmeer vor Bodrum ums Leben gekommenen © Reuters
Flüchtlinge weigern sich im ungarischen Bicske vor dem Transport in ein nahe gelegenes Auffanglager
Flüchtlinge weigern sich im ungarischen Bicske vor dem Transport in ein nahe gelegenes Auffanglager © Reuters
Im Hafen von Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos spielen sich bei der Registrierung für Flüchtlingsfähren dramatische Szenen ab
Im Hafen von Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos spielen sich bei der Registrierung für Flüchtlingsfähren dramatische Szenen ab © Reuters
Auf Lesbos setzte die griechische Polizei Blendgranaten gegen Flüchtlinge ein
Auf Lesbos setzte die griechische Polizei Blendgranaten gegen Flüchtlinge ein © dpa
Bei dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Heppenheim wurden mehrere Bewohner verletzt
Bei dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im hessischen Heppenheim wurden mehrere Bewohner verletzt © dpa
Ein Mann sprang aus dem zweiten Stock ins Freie und verletzte sich schwer
Ein Mann sprang aus dem zweiten Stock ins Freie und verletzte sich schwer © dpa
Eine Frau mit Reisekoffer auf dem ungarischen Bahnhof Bicske. Auf einem anderen Gleis verweigern rund 500 Flüchtlinge die Fahrt in ein Auffanglager
Eine Frau mit Reisekoffer auf dem ungarischen Bahnhof Bicske. Auf einem anderen Gleis verweigern rund 500 Flüchtlinge die Fahrt in ein Auffanglager © Getty Images | Matt Cardy
Die Situation am Budapester Bahnhof Keleti blieb am Donnerstag äußerst unübersichtlich
Die Situation am Budapester Bahnhof Keleti blieb am Donnerstag äußerst unübersichtlich © Getty Images
Flüchtlinge protestieren in Budapest, sie wollen nach Deutschland
Flüchtlinge protestieren in Budapest, sie wollen nach Deutschland © Getty Images | Matt Cardy
Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest
Flüchtlinge am Bahnhof in Budapest © REUTERS | LEONHARD FOEGER
Schleuser wollten diese Menschen Richtung Deutschland transportieren. Die ungarische Polizei stoppte sie 157 Kilometer südöstlich von Budapest in Szatymaz
Schleuser wollten diese Menschen Richtung Deutschland transportieren. Die ungarische Polizei stoppte sie 157 Kilometer südöstlich von Budapest in Szatymaz © dpa | Zoltan Gergely Kelemen
Lager am Bahnhof in Budapest
Lager am Bahnhof in Budapest © REUTERS | LEONHARD FOEGER
71 Flüchtlinge starben in Österreich in einem Schlepper-Lkw - vor dem Bochumer Schauspielhaus wurde dieses Szenario im Rahmen einer Mahnwache nachgestellt
71 Flüchtlinge starben in Österreich in einem Schlepper-Lkw - vor dem Bochumer Schauspielhaus wurde dieses Szenario im Rahmen einer Mahnwache nachgestellt © dpa
Flüchtlinge stürzen und werden niedergetrampelt bei dem Versuch, die griechisch-mazedonische Grenze zu überqueren
Flüchtlinge stürzen und werden niedergetrampelt bei dem Versuch, die griechisch-mazedonische Grenze zu überqueren © REUTERS | OGNEN TEOFILOVSKI
Ungarische Polizisten und Flüchtlinge stehen sich vor dem Budapester Bahnhof Keleti gegenüber
Ungarische Polizisten und Flüchtlinge stehen sich vor dem Budapester Bahnhof Keleti gegenüber © Reuters
Flüchtlinge warten nahe des Budapester Ostbahnhofes Keleti auf ihre Weiterreise Richtung Österreich und Deutschland
Flüchtlinge warten nahe des Budapester Ostbahnhofes Keleti auf ihre Weiterreise Richtung Österreich und Deutschland © Getty Images
In Serbien wiederum hoffen diese Menschen auf ein Durchkommen nach Ungarn
In Serbien wiederum hoffen diese Menschen auf ein Durchkommen nach Ungarn © Reuters
In Wien wurde von der Polizei ein verbarrikadierter Schlepper-Lkw gestoppt
In Wien wurde von der Polizei ein verbarrikadierter Schlepper-Lkw gestoppt © dpa
In dem zugeschweißten Transporter saßen 24 Afghanen, der Fahrer flüchtete
In dem zugeschweißten Transporter saßen 24 Afghanen, der Fahrer flüchtete © dpa
Eine Eurostar-Mitarbeiterin informiert Reisende in Calais über die Mitfahrversuche von Flüchtlingen
Eine Eurostar-Mitarbeiterin informiert Reisende in Calais über die Mitfahrversuche von Flüchtlingen © Reuters
Wiederholt versuchen Flüchtlinge, auf Schnellzüge aufzuspringen und durch den Ärmelkanaltunnel nach Englang zu fahren - Eurostar-Züge wurden daher gestoppt, Passagiere mussten warten
Wiederholt versuchen Flüchtlinge, auf Schnellzüge aufzuspringen und durch den Ärmelkanaltunnel nach Englang zu fahren - Eurostar-Züge wurden daher gestoppt, Passagiere mussten warten © Reuters
Ahmed (M.) ist mit seiner Familie aus Kabul (Afghanistan) am Hauptbahnhof München angekommen, über Budapest
Ahmed (M.) ist mit seiner Familie aus Kabul (Afghanistan) am Hauptbahnhof München angekommen, über Budapest © dpa | Peter Kneffel
Demonstration von Asylbewerbern in der Hamburger Schneckenburgallee
Demonstration von Asylbewerbern in der Hamburger Schneckenburgallee © Michael Arning | Michael Arning
Die Asylbewerber in Hamburg fordern Jobs oder Ausbildungs- und Studienplätze - sie wollen nicht nur herumsitzen
Die Asylbewerber in Hamburg fordern Jobs oder Ausbildungs- und Studienplätze - sie wollen nicht nur herumsitzen © Michael Arning | Michael Arning
Flüchtlinge und Polizisten stehen sich am vorübergehend gesperrten Budapester Ostbahnhof gegenüber
Flüchtlinge und Polizisten stehen sich am vorübergehend gesperrten Budapester Ostbahnhof gegenüber © Reuters
Die Behörden forderten die Flüchtlinge auf, den Bahnhof zu verlassen
Die Behörden forderten die Flüchtlinge auf, den Bahnhof zu verlassen © Reuters
Tausende Menschen drängen über Ungarn nach Westeuropa, viele rufen
Tausende Menschen drängen über Ungarn nach Westeuropa, viele rufen "Deutschland, Deutschland" © Reuters
In Salzburg drängten Tausende Flüchtlinge in Züge Richtung München
In Salzburg drängten Tausende Flüchtlinge in Züge Richtung München © dpa
Am Salzburger Bahnhof wurden kurzerhand Betten für die Flüchtlinge aufgestellt
Am Salzburger Bahnhof wurden kurzerhand Betten für die Flüchtlinge aufgestellt © dpa
An der griechisch-mazedonischen Grenze spielen sich dramatische Szenen mit Flüchtlingen ab
An der griechisch-mazedonischen Grenze spielen sich dramatische Szenen mit Flüchtlingen ab © dpa | Georgi Licovski
Der Lkw, in dem in Österreich 71 tote Flüchtlinge gefunden wurden
Der Lkw, in dem in Österreich 71 tote Flüchtlinge gefunden wurden © dpa | Hans Punz
In Berlin empfing Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit SPD-Genosse Sigmar Gabriel in Berlin ehrenamtliche Flüchtlingshelfer
In Berlin empfing Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit SPD-Genosse Sigmar Gabriel in Berlin ehrenamtliche Flüchtlingshelfer © dpa
Im niedersächsischen Salzhemmendorf wurde ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt
Im niedersächsischen Salzhemmendorf wurde ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt © dpa | Kreisfeuerwehr Hameln-Pyrmont
Auch im sächsichen Heidenau kam es zu Ausschreitungen rund um eine Erstaufnahme
Auch im sächsichen Heidenau kam es zu Ausschreitungen rund um eine Erstaufnahme © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) bei ihrem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau
Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) bei ihrem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau © dpa
Die CDU-Chefin wurde nicht gerade freundlich begrüßt
Die CDU-Chefin wurde nicht gerade freundlich begrüßt © Getty Images
Sicherheitskräfte musste einen aufgebrachten Mob bändigen
Sicherheitskräfte musste einen aufgebrachten Mob bändigen © Getty Images
Etliche Menschen verschafften ihrem wie auch immer gearteten Ärger über die Flüchtlingspolitik Luft
Etliche Menschen verschafften ihrem wie auch immer gearteten Ärger über die Flüchtlingspolitik Luft © Getty Images
Merkel informierte sich indes bei Helfern über die Lage in Heidenau
Merkel informierte sich indes bei Helfern über die Lage in Heidenau © Getty Images
Zuvor hatte bereits Sigmar Gabriel die in einem ehemaligen Baumarkt eingerichtete Unterkunft besucht - als erstes Mitglied er Bundesregierung
Zuvor hatte bereits Sigmar Gabriel die in einem ehemaligen Baumarkt eingerichtete Unterkunft besucht - als erstes Mitglied er Bundesregierung © dpa | Maurice Weiss
Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (r.) forderte harte Strafen für rassistische Übergriffe
Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (r.) forderte harte Strafen für rassistische Übergriffe © dpa
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (M.) im Gespräch mit Polizisten
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (M.) im Gespräch mit Polizisten © dpa
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So habe Scholz nicht rechtzeitig auf die Entwicklung reagiert. Auch habe er Kirchen und Wohlfahrtsorganisationen nicht in die Planung eingebunden, obwohl diese über viel Erfahrung verfügten. „Die städtischen Institutionen sind in dieser Ausnahmesituation nicht in der Lage, die Aufgaben alleine zu stemmen“, so Trepoll. „Dies werfen wir dem Senat im Übrigen auch nicht vor. Aber diese Herausforderung können nur Staat und Zivilgesellschaft gemeinsam bewältigen. Dies wurde viel zu spät erkannt.“ Auch seien Flächenvorschläge aus den Bezirken monatelang ungeprüft geblieben und, wenn sie sich nicht für die Erstaufnahme eigneten, auch nicht an die Sozialbehörde für die Folgeunterbringung weitergegeben worden.

Scholz habe es versäumt, rechtzeitig das Personal aufzustocken

„Ein Grundproblem ist, dass Olaf Scholz lange nicht bereit war, trotz großen Bedarfs an zusätzlichem Personal von seiner Doktrin struktureller Personaleinsparungen abzurücken. Das Ergebnis ist, dass die Ausländerbehörde kaum noch arbeitsfähig und in der Lage ist, die Ausländerverfahren und aufenthaltsbeendende Maßnahmen wie die Rückführung von Menschen ohne Bleiberecht durchzuführen.“ So habe es lediglich 38 Abschiebungen und 69 überwachte Ausreisen im vergangenen Monat gegeben – „bei fast 8000 ausreisepflichtigen Personen“. Hamburg müsse aber „endlich konsequent abschieben“, so der CDU-Fraktionschef. „Auch die Verfahrensdauer in Ausländer- und Asylverfahren vor dem Verwaltungsgericht steigt stetig und zugleich wächst die Zahl unerledigter Fälle rasant. Dennoch blieben Richterstellen lange unbesetzt. „Fördern & Wohnen“ hat inzwischen überhaupt keine Kapazitäten mehr, um einen angemessenen Betrieb der Flüchtlingsunterkünfte gewährleisten zu können, weil versäumt wurde, rechtzeitig genügend Personal einzustellen.“

Die CDU halte für Flüchtlinge mit Bleibeperspektive eine schnelle Eingliederung in Bildung und Arbeitsmarkt für notwendig. „Für uns ist es aber ebenso wichtig, konsequent zwischen denjenigen Flüchtlingen, die unserer Hilfe unbedingt bedürfen, und denjenigen, die keine Bleibeperspektive haben, zu unterscheiden.“

Besonders scharf kritisierte Trepoll die aus seiner Sicht unklaren Verantwortungsbereiche im Senat. „Unfassbar ist das Zuständigkeitswirrwarr zwischen Innen- und Sozialbehörde bei der Prüfung geeigneter Unterbringungsflächen“, so der CDU-Politiker. „Hier hat Scholz nichts unternommen, obwohl der Missstand lange bekannt ist und weiter besteht. Das Vorgehen der zuständigen Behörden ist systematisch chaotisch.“ Selbst in Zeiten deutlich geringerer Flüchtlingszahlen seien wie in Jenfeld über Nacht Zelte für 800 Flüchtlinge aufgebaut worden, ohne die Bürger vor Ort vorab zu informieren. „Unglaublich waren auch die Zustände in den Zentralen Erstaufnahmen Bergedorf und Am Aschenland.“

Die CDU halte die „ungeklärte Kompetenzfrage zwischen den Behörden für ausgesprochen misslich“ und wünsche sich „eine klare Verantwortlichkeit und eine bessere personelle Ausstattung“. Auch sei die Partei der Auffassung, „dass es falsch ist, bei der Flüchtlingsunterbringung nur noch auf Massenunterkünfte bevorzugt in ohnehin sozial belasteten Stadtteilen zu setzen“, sagte Trepoll. „Zudem kritisieren wir die unzureichende Informationspolitik und die schlechte Gesundheitsversorgung in den Massenunterkünften. Der Bürgermeister muss endlich von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen, das Kompetenzwirrwarr der Behörden beenden und die Flüchtlingsbetreuung zur Chefsache machen.“ Die CDU fordere „eine Zuständigkeit für Erst- und Folgeunterbringung und einen Krisenstab mit weitreichender Entscheidungskompetenz, der in der Senatskanzlei angesiedelt ist“. Es gehe „um das Wohl der Stadt in einer ernsten Krisensituation“.

Als „schlichtweg abenteuerlich und inakzeptabel“ bezeichnete Trepoll das „Hau-Ruck-Verfahren“, in dem das Gesetz zu Sicherstellung privaten Eigentums beschlossen worden sei. „Ganze fünf Tage Beratungszeit wurden der Opposition eingeräumt. So schnell wurde in den letzten zehn Jahren kein einziges Gesetz verabschiedet. So geht es nicht mehr weiter. Als CDU ist uns insbesondere daran gelegen, dass die Regierungskoalition die überwältigende Hilfsbereitschaft der Hamburger nicht durch solche übereilten und unausgegorenen Maßnahmen aufs Spiel setzt.“ Dass man mit einer Einschränkung des Eigentumsrechts sehr sorgsam umgehen müsse, zeigten auch die Bedenken von Ex-Verfassungsgerichts-Präsident Hans-Jürgen Papier. Dieser halte „die Voraussetzung einer Gefahrenlage momentan für nicht gegeben“, so Trepoll. „Bevor man zu dieser Ultima Ratio greift, ist eine Regierung dazu verpflichtet, Auskunft zu geben, wieso ein solcher Schritt alternativlos ist.“

Die CDU fordert die rasche Vorlage eines Integrationsplans

In Bergedorf wurde ein früherer Baumarkt zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert
– dort kam es zu massiven Auseinandersetzungen
In Bergedorf wurde ein früherer Baumarkt zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert – dort kam es zu massiven Auseinandersetzungen © picture alliance / dpa | dpa Picture-Alliance / Daniel Bockwoldt

Bei allen Schwierigkeiten trete „Bundeskanzlerin Merkel deutlich couragierter und verantwortungsvoller auf“ als Scholz, sagte Trepoll. „Sie stellt sich Parlament und Öffentlichkeit, auch wenn es kräftig Gegenwind gibt.“ Auch beim Umgang mit der Opposition könne sich Scholz „eine Scheibe von der Bundeskanzlerin abschneiden“, so Trepoll. „Sie hat es geschafft, beim Asylkompromiss alle an einen Tisch zu holen und wichtige Maßnahmen im Konsens zu erreichen.“ Scholz dagegen habe bei der Einbringung „seines Beschlagnahmegesetzes vorab kein einziges Mal das direkte Gespräch mit der Opposition gesucht, um gemeinsame Lösungen zu finden“.

Der Senat müsse nun „zeitnah einen konkreten Plan vorlegen, wie die Integration der vielen nach Hamburg geflohenen Menschen gelingen kann“, so der CDU-Fraktionschef. „Dabei geht es um Sprache, Kindertagesbetreuung, berufliche Qualifizierung und die Frage, wie die Akzeptanz unserer Grundwerte sichergestellt werden kann.“ Wenn man zu lange warte, würden „die Versäumnisse für unsere gesellschaftliche Entwicklung und unser Zusammenleben verheerend sein“, so Trepoll. „In der jetzigen Situation erweisen sich der Hang zu Alleingängen des Bürgermeisters und sein teilweise absolutistischer Regierungsstil als schwere Bürde für Hamburg. Dennoch wollen wir ihm die offene Hand ausstrecken und stehen für Gespräche jederzeit bereit.“