Hamburg. Eine junge Uni wie die Hamburger habe es schwer, neben Hafen und Handel einen Platz im Herzen der Hanseaten zu ergattern.

Hamburger haben ein großes Herz für Handel und Hafen. Eigentlich müsste da aber noch etwas mehr Platz für ein drittes großes „H“ sein, nämlich die Hochschulen, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne), die seit vier Monaten im Amt ist.

„Diese Stadt hat ihre Wurzeln im Handel. Der Hafen ist nach wie vor für die meisten Hamburgerinnen und Hamburger die Hauptschlagader“, sagte Fegebank. Das liege an der enormen räumlichen und optischen Präsenz im Herzen der Hansestadt und daran, dass Menschen hier über Jahrhunderte ihr Geld mit Handel und Hafen verdient hätten.

„Im Vergleich mit Städten wie Tübingen oder Heidelberg hat Hamburg eine junge Universität. Wissenschaft stand auf der Prioritätenliste lange nicht ganz oben“, stellte die Senatorin fest. Sie gab sich dennoch optimistisch: „Ich glaube aber, dass sich das ändert. In einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft wie unserer in Hamburg ist das Know-how von Universitäten unverzichtbar. Hochschulen sind der Innovationsmotor für ein modernes, vielfältiges Hamburg.“

Und wie will Fegebank die Zuneigung der Hamburger zu ihren 19 staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen vergrößern? „Wenn die Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben, dass Forschung nichts Abgehobenes ist, sondern auch direkt mit ihrem Leben, ihrer Arbeitswelt zu tun hat, dann wird die Liebe auch größer werden.“Hochschulen geben Antworten auf schwierige Fragen, sagte Fegebank. „Sie können Lösungen für Probleme entwickeln, vor denen eine Stadtgesellschaft steht. Verkehr und Stadtentwicklung, das sind Themen, mit denen sich jeder täglich beschäftigt. Wie schaffen wir es, zu wachsen, Wohnungen zu bauen und gleichzeitig Quartiere zu schaffen, die eine hohe Lebensqualität aufweisen?“

Um die Hochschulen ins Herz schließen zu können, müsse man sie erstmal wahrnehmen. „Wir wollen sie sichtbar machen. Wir wollen zeigen, mit welchen Themen sich die Hochschulen beschäftigen, die jede Hamburgerin und jeden Hamburger betreffen.“

Deutlich sichtbar würden in den nächsten Jahren die Baustellen an den Hochschulen, Neubauten und Sanierungen „wie beispielsweise die Sanierung des Geomatikums und der Hochschule für Musik und Theater“, versicherte Fegebank. Bis 2020 werde Hamburg eine Milliarde Euro in Hochschulbau und Sanierung stecken.

„Außerdem möchten wir mit den zusätzlichen 40 Millionen, die uns für die nächsten Jahre zur Verfügung stehen, die besten Ideen und Projekte der Universitäten und Forschungseinrichtungen fördern“, kündigte Fegebank an. „Für mich gehört das H für Hochschule schon genauso zu Hamburg wie die H‘s für Hafen und Handel. Dass das viele Hamburgerinnen und Hamburger in Zukunft auch so sehen, dafür bin ich angetreten.“