Hamburg. Die ältesten Schiffe, wie etwa der „Lotsenschoner No. 5 Elbe“ stammen aus dem 19. Jahrhundert, die jüngsten aus den 60er-Jahren.

Restaurierte Segelkutter, Dampfschiffe, historische Barkassen – nirgendwo in Europa gibt es in einem Hafen eine so große Flotte von Traditionsschiffen wie in Hamburg. Am 26. September treffen sich nun 45 dieser Oldtimer zu einer großen Parade auf der Elbe, bei der man nicht nur zuschauen, sondern auch mitfahren kann, wie Björn Nicolaisen vom Museumshafen Oevelgönne sagt. „Wir wollen damit einmal Flagge zeigen und auf die Größe unseres maritimen Erbes hinweisen“, sagt er. Eben nicht nur beim jährlichen Hafengeburtstag, sondern bei einer eigenen Veranstaltung.

Den Großteil der bisher angemeldeten Schiffe stellen die beiden großen Institutionen dieser Art, der Verein Museumshafen Oevelgönne und die Stiftung Hamburg Maritim, die auch den Traditionsschiffhafen in der HafenCity betreibt. Aber auch auf Finkenwerder gibt es eine starke Szene mit historischen Schiffen, die sich an der Parade beteiligt. Hinzu kommen Privatleute, die im weit verzweigten Elberaum der Stadt Liegeplätze gefunden haben – so etwa im Harburger Binnenhafen.

Traditionsschiffe auf dem Hafengeburtstag

Feuerschiff Elbe 3: Bauwerft Johann Lange Vegesack, 1889, Länge 45,10 Meter,
gebaut für den Einsatz in der Elbmündung, Liegeplatz Museumshafen Övelgönne
Feuerschiff Elbe 3: Bauwerft Johann Lange Vegesack, 1889, Länge 45,10 Meter, gebaut für den Einsatz in der Elbmündung, Liegeplatz Museumshafen Övelgönne © Eigel Wiese
Unter Segeln: Der
Hochseefischkutter
Präsident Freiherr
von Maltzahn (mit
braunem Segel),
Bauwerft Sietas in
Cranz, abgeliefert
1928, Länge 22,8
Meter. Liegeplatz ist
der Museumshafen
Oevelgönne.
Dahinter: Der Hochseefischkutter
Landrath
Küster, Bauwerft
Sietas in Cranz,
1889, Länge 22
Meter. Sein Liegeplatz:
die Stiftung
Hamburg Maritim
Unter Segeln: Der Hochseefischkutter Präsident Freiherr von Maltzahn (mit braunem Segel), Bauwerft Sietas in Cranz, abgeliefert 1928, Länge 22,8 Meter. Liegeplatz ist der Museumshafen Oevelgönne. Dahinter: Der Hochseefischkutter Landrath Küster, Bauwerft Sietas in Cranz, 1889, Länge 22 Meter. Sein Liegeplatz: die Stiftung Hamburg Maritim © Eigel Wiese
Frachtewer Johanna: Werft Johannes Thormählen, Elmshorn,
1903, Länge 18,62 Meter, Liegeplatz Stiftung Maritim
Frachtewer Johanna: Werft Johannes Thormählen, Elmshorn, 1903, Länge 18,62 Meter, Liegeplatz Stiftung Maritim © Eigel Wiese
Stückgutfrachter Cap San Diego: Bauwerft Deutsche Werft AG, Hamburg, 1962,
Länge 159 Meter, Liegeplatz an der Überseebrücke
Stückgutfrachter Cap San Diego: Bauwerft Deutsche Werft AG, Hamburg, 1962, Länge 159 Meter, Liegeplatz an der Überseebrücke © Eigel Wiese
Lotsenschoner No. 5 Elbe: Bauwerft H. C. Stülcken Sohn in Hamburg, 1883, Länge
37 Meter, verwendet in der Elbmündung, Liegeplatz Stiftung Hamburg Maritim
Lotsenschoner No. 5 Elbe: Bauwerft H. C. Stülcken Sohn in Hamburg, 1883, Länge 37 Meter, verwendet in der Elbmündung, Liegeplatz Stiftung Hamburg Maritim © Eigel Wiese
Segeljacht Heti:
Bauwerft Oertz
Hamburg-Neuhof,
1912, Länge 18,60
Meter, Liegeplatz
Stiftung Hamburg
Maritim
Segeljacht Heti: Bauwerft Oertz Hamburg-Neuhof, 1912, Länge 18,60 Meter, Liegeplatz Stiftung Hamburg Maritim © Eigel Wiese
Schleppdampfer
Claus D.: Bauwerft
J. C. Janssen und
J. F. Schmilinsky,
1913, Länge 17,38
Meter, Liegeplatz
Museumshafen
Övelgönne
Schleppdampfer Claus D.: Bauwerft J. C. Janssen und J. F. Schmilinsky, 1913, Länge 17,38 Meter, Liegeplatz Museumshafen Övelgönne © Eigel Wiese
Schleppdampfer Woltman: Bauwerft
Gebrüder Sachsenberg, Roßlau a. d.
Elbe, 1904, Länge 22 Meter, Liegeplatz
Museumshafen Övelgönne
Schleppdampfer Woltman: Bauwerft Gebrüder Sachsenberg, Roßlau a. d. Elbe, 1904, Länge 22 Meter, Liegeplatz Museumshafen Övelgönne © Eigel Wiese
Feuerlöschboot Feuerwehr IV: Bauwerft August Pahl Hamburg,
1930, Länge 16,50 Meter, Liegeplatz Kehrwiederspitze
Feuerlöschboot Feuerwehr IV: Bauwerft August Pahl Hamburg, 1930, Länge 16,50 Meter, Liegeplatz Kehrwiederspitze © Eigel Wiese
Schleppdampfer Tiger: Bauwerft J.C.
Janssen und J.F. Schmilinsky, 1910,
Länge 17 Meter, Liegeplatz Museumshafen
Övelgönne
Schleppdampfer Tiger: Bauwerft J.C. Janssen und J.F. Schmilinsky, 1910, Länge 17 Meter, Liegeplatz Museumshafen Övelgönne © Eigel Wiese
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Die zeitliche Baujahr-Spanne der Paraden-Fahrzeuge umfasst laut Nicolaisen einen Zeitraum von rund 100 Jahren. Die ältesten Schiffe, wie etwa der „Lotsenschoner No. 5 Elbe“ stammen aus dem 19. Jahrhundert, die jüngsten aus den 60er-Jahren. So wie der mehr als 130 Jahre alte Schoner werden sie oft von einer ehrenamtlichen Crew gefahren und gewartet und finanzieren sich auch durch Gästefahrten. Wichtig sei, dass der historische Originalzustand weitgehend erhalten sei und es einen Bezug zur Elbe und zu Hamburg gebe, sagt Nicolaisen. Beispielhaft steht dafür der Fischewer „Catarina“, der in diesem Jahr 125 wird und daher als „Geburtstagsschiff“ die Parade anführen wird. Er war am Köhlbrand 1890 für den Neuhofener Fischer Hans Rübcke gebaut worden und ist einer der letzten hölzernen Ewer seiner Art in Norddeutschland, der noch fahrtüchtig ist.

Mitschippern

Tickets für den 26. September:

Tickets zum Mitfahren für 35 Euro pro Person gibt es ab sofort bei der Stiftung Hamburg Maritim

Weitere Infos:

Unter www.hamburgmaritim.de oder Telefon 780 817 05