Hamburg. Immer mehr Mädchen und junge Frauen wollen die IS-Miliz unterstützen - zehn reisten aus Hamburg aus, um einen IS-Kämpfer zu heiraten.

Hamburg. Obwohl der Salafist Pierre Vogel der Hansestadt mittlerweile den Rücken gekehrt hat, hat sich die Zahl der radikalen Salafisten in Hamburg immer weiter erhöht: Anfang Juli registrierte der Verfassungsschutz 460 Salafisten in Hamburg, zu Jahresbeginn waren es noch 400. 270 Personen aus dieser Gruppe werden als Unterstützer des gewaltsamen Dschihad eingestuft. Nun erklärte der Verfassungsschutz, dass bereits 60 Islamisten aus Hamburg Richtung Syrien ausgereist sind. Darunter seien zehn Frauen, die dort einen IS-Kämpfer heiraten möchten, sagte der Hamburger Verfassungsschutzchef Torsten Voß zum Radiosender NDR 90,3. „Das ist die Hauptmotivation von vielen Frauen, wenn sie denn nicht ihren Partner begleiten, dorthin zu gehen.“

Angeworben werden neue Salafisten entweder über Kontakte im Internet oder durch Koranstände. Die Zahl dieser Stände sei ebenfalls sprunghaft angestiegen auf 200 in den vergangenen beiden Jahren, sagte Voß. „Mittlerweile ist es so, dass sie fast täglich Koranstände in der Hamburger Innenstadt haben. Die Religion wird dort missbraucht. Mit der linken Hand wird der Koran gegeben und mit der rechten Hand für Salafismus geworben.“ Insgesamt sei die Gefahr näher gekommen, denn Deutschland sei als Anschlagsziel aus Syrien und dem Irak genannt worden.

Die Anwerber haben es weiterhin gezielt auf Jugendliche abgesehen. Diese sollen zunächst indoktriniert und zum aktiven Kampf im Irak und Syrien motiviert werden.