Hamburg. Schon 2014 musste die Stadt das Budget auf rund 300 Millionen Euro verdoppeln. Wo genau das Geld herkommen soll, ist bislang unklar.

Die Unterbringung von Flüchtlingen stellt Hamburg nicht nur logistisch, sondern auch finanziell vor Probleme. Nachdem bereits im Vorjahr die Mittel auf rund 300 Millionen Euro verdoppelt wurden, rechnet die Sozialbehörde für dieses Jahr erneut mit einer Verdoppelung des Bedarfs auf bis zu 600 Millionen Euro. Wo genau das Geld herkommen soll, ist bislang unklar. Die Finanzbehörde ließ jedoch schon durchblicken, dass die bisherige Haushaltslinie einer Ausgabensteigerung von maximal 0,88 Prozent im Gesamthaushalt nicht verlassen werden soll. „Dies erfordert aber große Anstrengungen von allen Beteiligten“, sagte ein Sprecher.

Tausende bei Abendblatt-Spendenaktion

Die Hamburger gaben am Montag bis zum Abend Tausende Spenden ab
Die Hamburger gaben am Montag bis zum Abend Tausende Spenden ab © Michael Rauhe | Michael Rauhe
Die Schwestern Hannah (l.), 20, und Anne Jagusch, 18, kamen aus Volksdorf, um unter anderem Kleidung zu spenden
Die Schwestern Hannah (l.), 20, und Anne Jagusch, 18, kamen aus Volksdorf, um unter anderem Kleidung zu spenden © Andreas Laible
Auch Abendblatt-Redakteur Daniel Herder half mit und hatte sichtlich Spaß dabei
Auch Abendblatt-Redakteur Daniel Herder half mit und hatte sichtlich Spaß dabei © Ralf Nehmzow
Auch Chefredakteur Lars Haider (Mitte) packte mit an
Auch Chefredakteur Lars Haider (Mitte) packte mit an © Ralf Nehmzow
Die ersten voll beladenen Lkw fuhren am Mittag vom Hamburger Abendblatt zur Flüchtlingshilfe der Luthergemeinde in Bahrenfeld
Die ersten voll beladenen Lkw fuhren am Mittag vom Hamburger Abendblatt zur Flüchtlingshilfe der Luthergemeinde in Bahrenfeld © Miguel Brusch
Die Luthergemeinde unterstützt unter anderem die Zentrale Erstaufnahme in der Schnackenburgallee
Die Luthergemeinde unterstützt unter anderem die Zentrale Erstaufnahme in der Schnackenburgallee © Miguel Brusch
Migranten vor einem Lagerraum der Flüchtlingshilfe in Bahrenfeld
Migranten vor einem Lagerraum der Flüchtlingshilfe in Bahrenfeld © HA/ | Miguel Brusch
Til Schweiger hatte im Vorfeld bei Facebook zur Teilnahme aufgerufen
Til Schweiger hatte im Vorfeld bei Facebook zur Teilnahme aufgerufen © Miguel Brusch
Die Spenden werden in Lkw geladen
Die Spenden werden in Lkw geladen © Miguel Brusch
Tüten voller Spenden wurden abgegeben
Tüten voller Spenden wurden abgegeben © Miguel Brusch
Die meisten Menschen spendeten Kleidung
Die meisten Menschen spendeten Kleidung © Miguel Brusch
Aber auch Koffer, Spielzeug und Kinderwagen brachten die Menschen vorbei
Aber auch Koffer, Spielzeug und Kinderwagen brachten die Menschen vorbei
Die Schlange reichte teilweise bis auf die Straße
Die Schlange reichte teilweise bis auf die Straße © HA/ | Miguel Brusch
Von 11 bis 19 Uhr sammelt das Hamburger Abendblatt Spenden für Flüchtlinge
Von 11 bis 19 Uhr sammelt das Hamburger Abendblatt Spenden für Flüchtlinge © HA | Miguel Brusch
Dringend benötigt werden Kleidung, Bettwäsche, Turnschuhe, Regenjacken und Regenschirme, Koffer, Kinderwagen, Fahrräder, Säuglingsnahrung, Fußbälle, Hygieneartikel und vieles mehr
Dringend benötigt werden Kleidung, Bettwäsche, Turnschuhe, Regenjacken und Regenschirme, Koffer, Kinderwagen, Fahrräder, Säuglingsnahrung, Fußbälle, Hygieneartikel und vieles mehr © HA | Miguel Brusch
Bürger, die solche Artikel spenden wollen, können diese in der Passage des neuen Redaktionsgebäudes am Großen Burstah 18–32 (zwischen Rathaus und Rödingsmarkt) abgeben
Bürger, die solche Artikel spenden wollen, können diese in der Passage des neuen Redaktionsgebäudes am Großen Burstah 18–32 (zwischen Rathaus und Rödingsmarkt) abgeben © HA | Miguel Brusch
Die Hilfsgüter sollen noch am selben Tag zu den Flüchtlingsinitiativen gebracht werden, die sich um die Bewohner der großen Zentralen Erstaufnahmen kümmern
Die Hilfsgüter sollen noch am selben Tag zu den Flüchtlingsinitiativen gebracht werden, die sich um die Bewohner der großen Zentralen Erstaufnahmen kümmern © HA | Miguel Brusch
Bereits vor dem offiziellen Start um 11 Uhr waren rund 80 Menschen gekommen
Bereits vor dem offiziellen Start um 11 Uhr waren rund 80 Menschen gekommen © HA | Miguel Brusch
Und wenig später ...
Und wenig später ... © Miguel Brusch
...bildeten sich schon lange Schlagen
...bildeten sich schon lange Schlagen © Miguel Brusch
Die Flüchtlingszahlen in Hamburg steigen immer weiter an
Die Flüchtlingszahlen in Hamburg steigen immer weiter an © Miguel Brusch
Zuletzt kamen bis zu 300 Flüchtlinge pro Tag in die Hansestadt
Zuletzt kamen bis zu 300 Flüchtlinge pro Tag in die Hansestadt © Miguel Brusch
Aufgrund der großen Spendenmenge wurden weitere Lager aufgemacht
Aufgrund der großen Spendenmenge wurden weitere Lager aufgemacht © HA | Miguel Brusch
Unzählige Kinderwagen und Fahrräder wurden abgegeben
Unzählige Kinderwagen und Fahrräder wurden abgegeben © HA | Miguel Brusch
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Bisherigen Planungen zufolge will die Sozialbehörde noch im August eine Mehrbedarfsdrucksache auf den Weg bringen, die im September von der Hamburgischen Bürgerschaft beschlossen werden soll. Konkrete Zahlen würden derzeit ermittelt, sagte ein Sprecher. Wegen des rein doppischen, also nach kaufmännischen Regeln gefertigten Haushalts sei dies jedoch äußerst kompliziert. So erfolgten etwa die Investitionen und laufenden Betriebskosten für die öffentliche Unterbringung nicht allein für Flüchtlinge, sondern auch für wohnungslose Deutsche. Auch die Abgrenzung der Schulkosten für Flüchtlinge sei nicht ohne weiteres darstellbar.

Abschließende Zahlen aus dem Vorjahr lägen auch noch nicht vor, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde. Bisherigen Berechnungen zufolge wurden knapp 264 Millionen Euro für Flüchtlinge ausgegeben. Die Unterbringung und Versorgung von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen habe danach mit knapp 36 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Nach Angaben der Sozialbehörde verfügt Hamburg derzeit an 86 Standorten über knapp 19 000 Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen, benötigt jedoch noch deutlich mehr. Innensenator Michael Neumann (SPD) hatte zuletzt angekündigt, dass die Stadt rund 20 000 weitere Plätze in Containerdörfern mit jeweils bis zu 3000 Flüchtlingen schaffen will.