Was muss man kennen, wo kann man was erleben? Die Abendblatt-Serie für alle, die die Stadt neu oder wieder entdecken wollen. Teil 10.
Lesespaß
Kinners, so pfiffig hat euch Hamburger Geschichte noch keiner
erzählt! Per Zeitmaschine düst der urige Historicus durch die
hanseatische Historie. Hammaburg, Hanse, Störtebeker, Feuersbrunst,
Pfeffersäcke, die große Flut – quer durch die interessantesten
Eckdaten vom Jahr 800 bis zur letzten Jahrtausendwende. Mit an
Bord: Seine Freunde Lilli und Filip. Gemeinsam finden die Kinder
Dinge heraus, von denen auch Erwachsene viel lernen können.
Geschichtsunterricht soll dröge sein? Nicht mit diesem liebevoll
gemachten Buch. Und schon gar nicht, wenn es um Hamburg geht.
Buchtipp: „Historicus“. Eine Zeitreise durch die Geschichte Hamburgs. 1200 Jahre illustrierte Hamburger Geschichte in 18 Kapiteln. Spannender Leseund Geschichtsspaß für kleine und große Leute ab 7 Jahren, Autorin: Irene Haarmeyer, Illustrationen: Malte Nitz, 94 Seiten, 16,90 Euro. Zu bestellen unter www.abendblatt.de/shop oder Tel. 040/333 66 999 (Preise zzgl. Versandkosten)
Spielstadt Hamburg XXL
Wäre es nicht schön, wenn man auch bei schlechtem Wetter auf den
Spielplatz gehen könnte? Ohne Matschhose, Gummistiefel und einer
garantierten Erkältung? Seit 2004 ist das möglich, da eröffnete
Hamburgs erster Indoorspielplatz, die Spielstadt Hamburg XXL.
Inzwischen folgten weitere Anbieter der Idee, die schon manchen
verregneten Familien-Sonntag gerettet hat. Ob Hüpfburg,
Riesenrutsche, Flugzeug, Kletterwand, Kicker, Basketballkorb,
Bällebad oder Trampolin – es ist gehüpft wie gesprungen, welche
Attraktionen die Kleinen in der 1700 Quadratmeter großen Halle
benutzen, sie haben nicht nur Spaß, sondern trainieren zusätzlich
ihre Feinmotorik.
Die Eltern können entweder mitmachen oder in der Zeit einen Kaffee im Bistro trinken; werktags bis 12 Uhr haben Erwachsene sogar freien Eintritt. Ansonsten zahlen sie 3,50 Euro in der Woche und Kinder 6,90 Euro (bzw. am Wochenende 4,50 Euro sowie 7,90 Euro). Krabbelkinder sind frei. Alle Spielgeräte können nur ohne Schuhe betreten werden, also am besten Stopper-Socken einpacken. Die Spielstadt richtet auch Kindergeburtstage aus, die in einem bunt dekorierten Raum stattfinden. Pommes, Chicken Nuggets, Getränke, Eis, Überraschungstüte und ein Fototermin mit Freddy Frosch inklusive. Wenn es richtig voll ist, kann die Lautstärke für empfindliche Ohren vielleicht zum Problem werden, aber sicher ist, dass sich in dieser Spaß-Halle immer etwas abspielt.
Spielstadt Hamburg XXL, Papenreye 26 oder gegenüber Niendorfer Weg 11, Mo-Fr, 9.30-19 Uhr, Sa+So, 10-19 Uhr, Tel. 55449884
Spielplatz Planten un Blomen
Der Klassiker im Herzen der Stadt. Nicht nur aufgrund seiner Größe
zählt der Spielplatz zu den beliebtesten Hamburgs. Im Sommer
scheinen die Fontänen nicht nur Wasser, sondern pure Lebensfreude
in die Gesichter der Kinder zu spritzen. Neben Spielhäusern, Wippen
und Buddelsand kann man picknicken; und wenn nötig, gibt es einen
Wickelraum in den Wallanlagen.
Planten un Blomen, St. Petersburger Straße, gegenüber der Hamburg Messe
Planetarium
Nicht nur Peterchen erlebt im Planetarium eine Mondfahrt, sondern
jeder Erdenbürger ab vier Jahren, der den Weg in den ehemaligen
Wasserturm im Stadtpark findet. Es gibt verschiedene Shows für
Kinder, eine heißt „Der kleine Tag – das Sternenmusical“. Nach
einer Idee von Rolf Zuckowski erlebt man hier, wie der kleine Tag
auf einem Lichtstrahl zur Erde rast und sein Publikum mit auf eine
einmalige (musikalische) Reise nimmt. Wer Fische mag, ist im
360-Grad-Unterwasser- Abenteuer „Kaluoka’Hina – Das Zauberriff“
richtig, dabei rettet man gemeinsam mit den Sägefischen Jake und
Shorty ein Riff (bei Vorlage der Eintrittskarte erhält man übrigens
zwei Euro Rabatt in Hagenbecks Tierpark, hat also gleich den
Ausflug für den nächsten Tag parat).
In „Der große Bär im Sternenmeer“ wiederum lernen die Kleinen, bei einer Suche an der Seite der Sternendetektive des Planetariums Sternenbilder zu deuten und betrachten den nächtlichen Himmel fortan wie ein Bilderbuch. Für die älteren Kindern und natürlich für alle Erwachsenen eignet sich bestimmt auch das Sternentheater „Die drei ??? – das Grab der Inka-Mumie“. Karten gibt es meist schon zu Preisen ab sechs Euro. Selten war der Griff nach den Sternen so günstig.
Planetarium, Otto-Wels-Straße 1 (im Stadtpark), Tel. 42886520
Dinoland im Festland
Lange waren sie untergetaucht, jetzt planschen sie wieder mitten
unter uns: die Dinosaurier. Im Bäderland Altona schwimmt ein
Tyrannosaurus Rex neben einem Stegosaurus, während ein Triceratops
Wasser speit und ein Flugsaurier unter der Decke schwebt.
Badengehen mit Tyrannen – so macht das Spaß. Für kleine
Wasserratten gibt es außerdem eine tolle Grotte, einen Vulkan, eine
20 Meter lange Rutsche, Wasserspielkanonen und Wasserfälle. Für
Babys ist ein extra Pool vorgesehen mit herrlich warmem Wasser.
Kinder unter 16 Jahren zahlen ab 3,10 Euro. Wer sich länger über
Wasser halten will als die ausgestorbenen Dinos, meldet sich am
besten zum Schwimmcamp für Pinguine an.
Dinoland im Festland Altona, Holstenstraße 30, Mo-Fr, 9-23 Uhr, Sa+So 10-13 Uhr, Tel. 188890
Kindermuseum
Die Welt ist sogar für Erwachsene häufig schwer zu begreifen,
leider gibt es für sie nicht so eine tolle Einrichtung wie das
Kl!ck Kindermuseum in Osdorf. Hier lernt man spielerisch die
wichtigsten Dinge des Lebens, auch solche, über die man ungern
redet. Im Pipi-Kacka-Land beispielsweise dreht sich gerade alles um
die Verdauung. Die kleinen Besucher können beispielsweise eine
riesige Toilette durchkrabbeln oder erfahren, warum es „ein
Geschäft machen“ heißt. Eintritt ab 3,50 Euro.
Kl!CK Kindermuseum, Achtern Born 127, Mo-Fr, 9-18 Uhr, So 11-18, Sa reserviert für Kindergeburtstage, Tel. 41099777
Ponyhof im Niendorfer Gehege
Das Leben ist ein Ponyhof. Zumindest hier bei Fussel, Martin, Susi
und Bobby. Im Niendorfer Gehege kann man auf diese süßen Vierbeiner
steigen und geführt von Mama oder Papa durch den Wald reiten. Es
gibt zwei verschiedene Parcours, die ungefähr eine halbe Stunde
dauern. 30 Minuten kosten 30 Euro. Anschließend kann man in der
Waldschänke Nudeln essen – und die Pferde bekommen Heu.
Ponyhof im Niendorfer Gehege, geöffnet Di-Fr, 14-17.30 Uhr (in den Ferien ab 11 Uhr), Sa+So, 10-17.30 Uhr, Tel. 58 23 41
Kinderzeit in der Kunsthalle
„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, singt Pipi
Langstrumpf. „Ich mal mir die Welt, wie sie mir gefällt“, heißt es
jeden Sonnabend von 14 bis 17 Uhr in der Hamburger Kunsthalle. Dann
werden in der „Kinderzeit“ Bilderbücher angeguckt, große Werke
gestaltet und junge Talente von wechselnden Kursleitern geschult,
während die Eltern in Ruhe die Ausstellung anschauen. Aber auch die
Kleinen erobern das Museum. Auf Rundgängen betrachten sie
ausgewählte Werke, verkleiden sich zum Beispiel wie eine der
dargestellten Damen und lernen Kunst so alles andere als langweilig
kennen. Jeden Monat wechselt das Motto, im Mai lautet es: „Es grünt
so grün.“ Mitmachen können Kinder im Alter zwischen 5 und 12
Jahren, für Drei- und Vierjährige gibt es um 15.30 Uhr einen
eigenen Kurs, bei dem die Eltern dabei sein können.
Kinderzeit in der Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall, Tel. 428131200
Wildpark Schwarze Berge
Sie sind extrem widerborstig, dennoch hat sie jeder lieb, die
Hängebauchschweine im Wildpark Schwarze Berge, die einem gleich am
Eingang entgegen wackeln. Hier in den Harburger Bergen leben sie
nicht hinter Gittern, sondern grunzen sich ihren Weg, wie es ihnen
passt. Den Besuchern gefällt so viel Nähe. Beliebt sind auch die
täglichen Flugshows mit Falken, die Waschbär- und
Dachs-Fütterungen, das Streichelgehege für Ziegen sowie Emil, das
Schottenkälbchen, das in diesem Jahr geboren wurde. Jeden Sonntag
um 13 Uhr werden außerdem Futtertouren zum Wolfsrudel angeboten. Da
fühlt sich plötzlich jeder wie ein Rotkäppchen, wird aber zum Glück
nicht gefressen. Kinder ab drei Jahren zahlen 7,50 Euro Eintritt;
eine Jahreskarte kostet 20 Euro. Wer nicht lange laufen will: Am
Eingang kann man sich einen Bollerwagen leihen.
Wildpark Schwarze Berge, Am Wildpark 1, 21224 Rosengarten, täglich 8 bis 18 Uhr geöffnet, Tel. 81977470
Die Expertin
Sie führt ein Doppelleben der schlimmsten Art. Von 9 bis 18 Uhr gibt Yvonne Weiß die Abendblatt-Reporterin, die in hohen Schuhen wichtige Gespräche führt und möglichst kluge Sätze verfasst. Davor und danach lässt sie sich mit großem Vergnügen von ihrem dreijährigen Sohn herumkommandieren („Ich will vier Kekse. Nein, acht!“), führt sinnlose Diskussionen („Warum willst du dir die Hände nicht waschen?“, „Nass ist doof!“) erträgt furchtbare Animationsserien („Alarm, es kommt ein Notruf an, Feuerwehrmann Sam ist unser Mann!“), und freut sich über jeden Schnöttnasen-Fleck, den sie auf ihrer frisch gebügelten Bluse entdeckt – leider befindet sie sich dann meistens schon in ihrem Reporter-Leben.