Für 1,3 Milliarden Dollar (936 Millionen Euro) geht das Geschäft mit Krankenhaus-Informationssystemen an den US-Spezialisten Cerner. In Hamburg arbeiten für Siemens rund 30 Mitarbeiter in der Sparte.
Hamburg. Siemens treibt mit einem milliardenschweren Verkauf den Umbau seiner Medizintechnik-Sparte voran. Für 1,3 Milliarden Dollar (936 Millionen Euro) geht das Geschäft mit Krankenhaus-Informationssystemen an den US-Spezialisten Cerner. In Hamburg arbeiten für Siemens rund 30 Mitarbeiter in der Sparte. Sie betreuen die Software von Siemens in der Universitätsklinik Eppendorf. Mit Cerner wurde nicht nur eine strategische Partnerschaft bei künftigen Krankenhaus-IT vereinbart, sondern in Deutschland auch ein dreijähriger Kündigungsschutz samt Standortgarantie.
Die zu verkaufende Sparte setzte zuletzt knapp eine Milliarde Euro um, tat sich aber mit nennenswerten Gewinnen schwer. Weltweit arbeiten rund 6000 Menschen in dem Bereich, die meisten in den USA. In Deutschland sind rund 600 Mitarbeiter in dem Sektor beschäftigt, vor allem in Berlin, Erlangen und St. Wolfgang. Das Geschäft solle im ersten Quartal 2015 abgeschlossen werden.
Siemens-Chef Joe Kaeser hatte im Frühjahr einen groß angelegten Konzernumbau angekündigt und dabei der Medizintechnik eine ungewisse Zukunft vorhergesagt. Der seit einem Jahr amtierende Siemens-Chef setzt verstärkt auf Energie- und Industrietechnik und will die Medizinsparte stärker verselbstständigen.