Ungewöhnliche Tipps der Experten zum heißen Wochenende im Norden. Ärzte warnen bereits vor vollen Notaufnahmen in den Krankenhäusern.

Hamburg. Hitzige 32 Grad werden an diesem Wochenende in Hamburg erwartet. Auch wenn die Stadt wegen der Sommerferien recht leer erscheint, müssen die verbliebenen Bürger darauf achten, dass sie mit den hohen Temperaturen klarkommen. Vor allem Kinder und ältere sowie kranke Mitbürger sollten die Tipps von Ärzten und anderen Experten beherzigen.

Die Techniker Krankenkasse in Hamburg (Deutschlands größte gesetzliche Kasse) weist nun darauf hin, dass Warmduscher bei dieser Witterung im Vorteil sind. Wer stark schwitze, verliere viel Flüssigkeit, Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Blutdruck sinke, der Kreislauf werde geschwächt. Starke Hitze kann dazu führen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird - dann stellen sich Schwindel, Kopfschmerzen, Mattigkeit und Konzentrationsstörungen ein. „Bei einem Hitzekollaps kann es zu Verwirrtheits- und Ohnmachtsanfällen kommen“, so die TK.

Allerdings seien Warmduscher bei tropischen Temperaturen im Vorteil. Obwohl eine kühle Dusche angenehmer erscheint, sei eine lauwarme Dusche wirkungsvoller. „Kaltes Wasser kühlt nur im ersten Moment, dann kurbelt es den Kreislauf an, und der Körper schwitzt noch mehr. Am besten nach dem Duschen nicht komplett abtrocknen, damit ein kühlender Feuchtigkeitsfilm auf der Haut verbleibt“, empfiehlt die TK.

Lesen Sie hier die Tipps fürs Wochenende

Die Asklepios Kliniken rechnen damit, dass zehn bis 25 Prozent ihrer Patienten wegen Hitze-Beschwerden in der Notaufnahme behandelt werden müssen. „Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf“, erklärt Prof. Dr. Heinzpeter Moecke, Leiter des Instituts für Notfallmedizin (IfN) der Asklepios Kliniken in Hamburg. „Die Patienten klagen dann über Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme und allgemeines Unwohlsein. Aber auch eine Bewusstseinstrübung kann eine ernstzunehmende Folge der Hitze sein“, so Moecke.

Auch in Niedersachsen werde es am Wochenende perfektes Badewetter geben. Das Hoch „Aymen“ beschere schönstes Sommerwetter, am Sonnabend werden die Temperaturen bis auf 34 Grad im Landesinneren klettern, wie Hajo Möller vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte. Auch an der Küste lohnt sich bei etwa 25 Grad ein Sprung in die nur vier Grad kältere Nordsee.

Trotz drückender Hitze und kräftiger Gewitter sei der Sommer 2014 typisch für Deutschland, sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst. „Einzig über die Intensität der Unwetter lässt sich diskutieren. Dass wir so unbeständiges Wetter haben und dann mal wieder ein paar Phasen, in denen länger die Sonne scheint und die Temperaturen auch mal wieder deutlich über 30 Grad steigen – das ist typisch für den deutschen Sommer. Wochenlang Sonnenschein und trockenes Wetter wie in Spanien ist für die gemäßigten Breiten, wo wir hier in Deutschland liegen, nicht typisch.“