Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme, Sonnenbrand: Die hohen Temperaturen machen vielen Menschen zu schaffen. Lesen Sie hier die besten Tipps, wie sie Beschwerden vorbeugen können.
Hamburg. Die Notaufnahmen in Hamburg rechnen angesichts steigender Temperaturen in den kommenden Tagen mit mehr Notfall-Patienten. Zehn bis 25 Prozent aller Notfälle müssten vermutlich wegen hitzebedingter Beschwerden behandelt werden, teilte der Asklepios-Verbund mit. Bundesweit würden am Wochenende Temperaturen über 30 Grad erwartet. Auftretende Symptome seien typischerweise Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein.
„Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf“, sagt Heinzpeter Moecke, Leiter des Instituts für Notfallmedizin (IfN) der Asklepios Kliniken in Hamburg. Der Mangel an Flüssigkeit im Körper sei dabei Folge von zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und einem großem Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. Vor allem kleine Kinder und ältere Menschen müssten vorsichtig sein, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 50 Prozent ausmacht.
Die Experten empfehlen luftige Kleidung, helle Kopfbedeckungen und den Aufenthalt in möglichst kühlen Räumen. Körperliche Anstrengungen und Arbeiten unter praller Sonne sollten vermieden werden. Hilfreich seien verlängerte Mittagspausen sowie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst. Wegen des steigenden Salzbedarfs bei Hitze sei natriumreiches Mineralwasser gut, das gerne „über den Durst“ getrunken werden dürfe. Auf Alkohol sollte dagegen verzichtet werden, raten die Mediziner. Kinder oder Haustiere dürften niemals allein in einem geparkten Auto zurückgelassen werden.
Jährlich in Deutschland 250.000 Hautkrebserkrankungen
Darüber hinaus herrscht bei diesem Wetter die Hautkrebsgefahr. „Übermäßige UV-Strahlung schädigt das Erbgut und ist der größte Risikofaktor überhaupt für dieses Tumorleiden“, sagte Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Krebshilfe. Gerade Kinder und hellhäutige Menschen riskierten in der prallen Sonne langfristige Hautschäden.
Jährlich erkranken den Angaben zufolge in Deutschland 250.000 Menschen neu an Hautkrebs, der bundesweit häufigsten Krebsart. Mit jedem Sonnenbrand steige das Risiko zu erkranken, warnte die Krebshilfe. Es wird geraten, sich im Sommer mittags im Schatten aufzuhalten und sich beim Sonnenbad nicht aus- sondern anziehen.
Mindestens Lichtschutzfaktor 30 verwenden
Kleidung sei als Sonnenschutz wirksamer und leichter zu handhaben als Sonnencreme, erklärte die Krebshilfe. Ein leichtes weißes T-Shirt oder Baumwollhemd lasse nur ein Zehntel der gefährlichen UV-Strahlung auf die Haut. Bei dicht gewebter, dunkler Kleidung sei es sogar nur ein Zwanzigstel. Spezielle UV-Schutz-Kleidung kann demnach noch deutlich höhere Werte erzielen. Ein Sonnenschirm lasse dagegen noch ein Fünftel der UV-Strahlen durch.
Die Körperteile, die nicht von Kleidung bedeckt sind, sollten nach Empfehlung der Krebshilfe mit Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 eingecremt werden. Auch vor dem Schwimmen sollte man sich eincremen, rät der Verein. Idealerweise solle im Wasser sogar ein T-Shirt getragen werden. Zwischen 11 und 15 Uhr sei es besser, die pralle Sonne ganz zu meiden und sich im Schatten aufzuhalten.