Hamburg und dem Norden steht ein hochsommerliches Wochenende bevor. Eine besonders günstige Wetterkonstellation sorgt sogar an Nord- und Ostsee für warmes Badewasser.
Hamburg. „Der Trend für die nächsten vier Tage: Es wird hochsommerlich!“ Diese vielversprechende Prognose macht Niklas Weise vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation für den ganzen Norden. Richtung Wochenende können die Hamburger sogar bei 30 bis 31 Grad in der Sonne braten. Hoch „Aymen“ beschert dem Norden diese sommerlichen Temperaturen. Weil der Ostwind aber trocken ist, wird es gleichzeitig gar nicht schwül, es steht also eher trockene Hitze bevor. An der Ostsee bei auflandigem Wind und an der Nordsee bei ablandigem Wind steigen die Temperaturen immerhin auf mindestens 25 Grad. Regen gibt es kaum, lediglich für Sonntagabend gibt es bislang ein minimales Gewitterrisiko, „es ist aber noch gar nicht sicher, ob uns das im Norden überhaupt trifft“, so Wetterexperte Weise.
Auch wenn es ab und zu lockere Quellwolken gibt, sollen am Freitag und Sonnabend wenn überhaupt nur ganz kurze Platzregen oder kleine Schauer herunterkommen: „90 Prozent der Orte bleiben aber trocken“, so Niklas Weise. Bei dem trockenen heißen Wetter und 11 bis 15 Sonnenstunden pro Tag ist am Wochenende also ideales Badewetter. Auch Elbe, Seen und Nord- und Ostsee haben dafür schon angenehme Temperaturen zu bieten: In der Elbe können Schwimmer mit 22,5, in Ufernähe sogar mit 23 Grad rechnen.
Die Badeseen liegen aktuell bei 22 bis 23 Grad, lediglich Richtung Schleswig-Holstein ist etwas mehr Abkühlung geboten: Der Ratzeburger und der Eutiner See liegen beispielsweise bei 20 bis 21 Grad. „Alles im Wohlfühlbereich“, sagt Niklas Weise und weitet es sogar noch auf das Wasser an den Küsten aus: 20 Grad hat das Wasser an der Ostseeküste, in der Nordsee sind es 19 bis 21 Grad. „In den nächsten Tagen können es sogar noch 1 bis 2 Grad mehr werden: Wegen der windschwachen Lage wird das warme Oberflächenwasser nicht weggetragen oder mit den kühlen Wasserschichten durchmischt“, so Weise. Auch der Trend für die nächste Woche ist vielversprechend: „Im Norden bleibt das Wetter erst einmal stabil sommerlich, das Skandinavienhoch ‚Aymen‘ behält seinen Einfluss“, sagt Weise. Lediglich die 30-Grad-Marke wird zum Wochenstart wohl nicht erreicht - bis auf 28 oder 29 Grad werden die Temperaturen aber dennoch steigen.
Vorsicht beim Baden - gerade mit Kindern
Wenn die Seen, Küsten und Bäder in den nächsten Tagen von Badenden bevölkert werden, ist auch Vorsicht geboten. Gerade auf Kinder muss im Gewimmel besonders Acht gegeben werden und Eltern können auch vorbeugen: „Beim ersten Schwimmbadbesuch sollte man die Kleinen mit den örtlichen Gegebenheiten und Gefahrenquellen vertraut machen“, empfiehlt TÜV Rheinland-Experte Hans Küpper. „So ist beispielsweise der Bereich unter den Sprungbrettern kein Spiel- und Planschbereich, in dem sich Kinder länger aufhalten sollten“, sagt er. Umgekehrt gilt: Vor dem Sprung vom Brett sicherstellen, dass sich niemand im Eintauchbereich befindet. Kinder, die nicht schwimmen können, gehören ins Nichtschwimmerbecken.
Und: „Kinder rennen gerne. Da die Fliesen um das Schwimmbecken herum rutschig sind, ist die Sturz- und Verletzungsgefahr groß. Deswegen sollten Kinder Badesandalen tragen“, betont er. Das Gleiche gilt für den Weg über die Liegewiese, wo Badeschuhe vor Wespenstichen und scharfkantigen Gegenständen schützen. „Vor allem kleine Kinder sind in Schwimmbädern, an Seen oder Flüssen besonders gefährdet“, erklärt Hans Küpper. „Im Gegensatz zu Jugendlichen oder Erwachsenen verfallen sie in eine Art Schockstarre, sie schreien nicht“, so der TÜV Rheinland-Experte.
Auch Erwachsene sollte sich aber immer gründlich abkühlen, bevor sie sich aufgeheizt in kühle Nass stürzen, sonst kann es gefährlich werden. Schon in diesem Sommer gab es drei Badetote in der Ostsee, erst vor wenigen Tagen ist eine 73-Jährige im Trentsee gestorben.