Die entscheidenden drei Vorschläge kommen allerdings in den kommenden Monaten aus dem Vatikan. Über diese Namensliste wird schließlich das Hamburger Domkapitel abstimmen.
Hamburg. Wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem neuen Hamburger Erzbischof: Das Domkapitel hat sich auf drei Kandidaten verständigt, die das Gremium Papst Franziskus als Nachfolger für Erzbischof Werner Thissen vorschlägt. „Wir haben uns in drei Sondersitzungen auf diese Personen geeinigt“, sagte Dompropst Franz-Peter Spiza am Donnerstag in Hamburg. Die Dreierliste sei nun dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, zugeschickt worden.
Auch zahlreiche andere Personen sind aufgefordert, dem Nuntius Kandidatenvorschläge zu machen. Am Ende dieses Prozesses steht wiederum eine Dreierliste, die im Vatikan erstellt wird. Aus dieser Liste wählt das Hamburger Domkapitel den neuen Erzbischof. Das ist allerdings erst in mehreren Monaten zu erwarten. Papst Franziskus hatte das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Erzbischof Thissen (75) am 21. März angenommen.
Für das Erzbistum Hamburg gelten die Bestimmungen des Preußenkonkordats von 1929. Neben dem Hamburger Domkapitel reichen auch die Bischöfe in den 14 anderen Bistümern, für die das Preußenkonkordat ebenfalls gilt, weitere Kandidatenlisten ein. Vorschläge macht auch Papstbotschafter Eterovic, der schließlich alle Listen an den Vatikan weiterleitet. Dort erstellt die zuständige Bischofskongregation aus allen Namen eine Dreierliste, die an den Papst geht. Dieser kann die Namen akzeptieren oder durch andere ersetzen. Hat der Papst seine Dreierliste endgültig festgelegt, gelangt diese über den Nuntius an das Domkapitel zurück. Daraus wählt das Domkapitel den neuen Erzbischof.