Der Asphalt der vierten Elbtunnelröhre wird ab März komplett erneuert. Zahlreiche weitere Großbaustellen sorgen im Hamburger Westen für Dauerstaus.
Hamburg. Autofahrer im Norden müssen, wenn sie den Elbtunnel nutzen, in den kommenden Monaten wieder viel Geduld aufbringen. Von Ende März bis Mitte Juli werden umfangreiche Bauarbeiten den Verkehrsfluss massiv behindern. Grund ist die Neuasphaltierung der 2002 eröffneten vierten Tunnelröhre. Das enorme Verkehrsaufkommen von durchschnittlich mehr als 110.000 Fahrzeugen täglich, die harten Winter der vergangenen Jahre und die „jahrelangen sicherheitstechnischen Nachrüstarbeiten“ hätten die Fahrbahndecke so stark geschädigt, dass diese nun komplett erneuert werden müsse, sagte Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) am Montag in der Leitzentrale des Elbtunnels.
Zeitgleich muss die fast 4,3 Kilometer lange „Hochstraße Elbmarsch“ südlich des Tunnels saniert werden. Diese Hochbrücke ist Teil der A7 und führt über die Elbmarsch mit Industrie- und Hafenanlagen. Auf der Nordseite wird parallel die Fahrbahn bis 700 Meter vor der Tunneleinfahrt erneuert. Man wolle alle Sanierungen miteinander koordinieren, um bis zum Sommer durch zu sein, sagte Staatsrat Rieckhof. Beginn der Bauarbeiten ist der 23.März, Ende am 11. Juli (Details siehe Kasten).
Die Wirtschaftsbehörde rechnet mit erheblichen Behinderungen. „Wir rufen alle Pendler auf, wenn es ihnen irgend möglich ist, für die vier Monate der Bauarbeiten auf den HVV umzusteigen“, sagte Verkehrsstaatsrat Rieckhof. Auch Wirtschaftssenator Frank Horch betonte, dass der „beginnende Autobahnausbau zwischen dem Elbtunnel und dem Bordesholmer Dreieck trotz aller denkbaren Vorkehrungen Auswirkungen auf den Verkehr“ haben werde. „Umso wichtiger ist es, dass der Elbtunnel vorher in einem optimalen Zustand versetzt ist. Der Termin ist so gewählt, dass zum Start der Sommerferien im Wesentlichen alles erledigt ist.“
Verschärft werden könnte die Verkehrssituation in den kommenden Monaten durch weitere Baustellen auf Autobahnen in und um Hamburg – und durch Arbeiten an großen Hauptverkehrsstraßen im Westen der Stadt. So werden die drei Fahrspuren der Autobahn zwischen Stellingen und Volkspark ab Anfang Mai wegen Brückenbauarbeiten verengt. Dasselbe gilt zwischen dem Dreieck Nordwest und der Ausfahrt Schnelsen, wo die zwei Fahrspuren wegen Brückenbauarbeiten voraussichtlich ab Juni verengt werden.
Hinzu kommen zahlreiche Großbaustellen auf Hauptverkehrsstraßen im Hamburger Westen, die mit dem bevorstehenden Ausbau und der Überdeckelung der A7, dem Busbeschleunigungsprogramm und mit notwendigen Fahrbahnsanierungen zusammenhängen. So wird es bis zum Sommer Behinderungen an folgenden Straßenzügen geben: Oldesloer Straße/Schleswiger Damm, Eidelstedter Platz, Koppelstraße, Kollaustraße, Lokstedter Steindamm und Hoheluftchaussee, aber auch an der Köhlbrandbrücke.
Eine der größten anstehenden Baumaßnahmen ist der Umbau der Kreuzung Kieler Straße/Sportplatzring, der bereits am 1.März beginnt. „Ziel ist es, den Verkehr besser abzuwickeln und Staus zu minimieren“, so die Behörde. Um den Verkehr auch während der Bauzeit aufrechterhalten zu können, würden die Arbeiten in zehn Teilprojekten nacheinander umgesetzt. Über die einzelnen Phasen und die jeweilige Verkehrsführung will die Behörde informieren unter www.hamburg.de/bwvi/medien/kieler-strasse-sportplatzring/
Das Linksabbiegen aus der Volksparkstraße in die Kieler Straße ist demnach vom 1.März bis Oktober nicht möglich. Ausnahme: Nach HSV-Heimspielen soll das Linksabbiegen hier jeweils in Absprache mit der Polizei erlaubt werden. Phasenweise wird auch das Abbiegen aus der Kieler Straße in die Volksparkstraße, aus der Volksparkstraße rechts in die Kieler Straße und aus der Kieler Straße rechts in den Sportplatzring nicht möglich sein. In der Nacht des 2. März 2014 in der Zeit von 0 bis 5Uhr wird die Kieler Straße stadteinwärts zwischen der Anschlussstelle Stellingen und dem Sportplatzring voll gesperrt zur Demontage der Verkehrszeichenbrücke.
Hauptgrund für den Umbau der Kreuzung ist laut Behörde der geplante Ausbau der A7 zwischen Hamburg und dem Bordesholmer Dreieck in Schleswig-Holstein. Dieser werde auch Auswirkungen auf den Verkehr rund um die Auffahrten haben. Daher sei es nötig, „die heute stauanfällige Kreuzung leistungsfähig umzubauen“. Durch die Verlegung von Fußgänger- sowie Radfahrerwegen näher an die Kreuzung und die Optimierung des Abbiegeverkehrs werde die Kreuzung „insgesamt kompakter“. Verkehrsinseln würden neu angelegt, die Fahrbahnen im Kreuzungsbereich komplett erneuert.
Alle aktuellen und in Kürze anstehenden Bauarbeiten lassen sich im Internet auf der Seite http://www.ham burg.de/baustellen abrufen.