Bäderland verzeichnete 66 Prozent mehr Besucher. So viele wie seit dem Rekordsommer 2006 nicht mehr. Einziger schwerer Unfall: Der im Stadtparksee verunglückte Mann.
Hamburg. Hamburgs Freibäder sind beliebt wie nie. Im abgelaufenen Sommer verzeichnete der Betreiber Bäderland in seinen sechs Freibadanlagen ein Besucherplus von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt 197.000 Menschen besuchten zwischen Anfang Mai und Ende August die Bäder Osdorfer Born, Marienhöhe, Rahlstedt, Aschberg, Neugraben (seit der Saison 2013) und den Stadtparksee. Das war der beste Sommer seit dem Jahrhundertsommer 2006 mit 220.000 Besuchern. Berücksichtigt sind in der Statistik die reinen Freibad-Anlagen, nicht die Hallenbäder, die zusätzlich ein Außenbecken haben. Besonders beliebt waren bei den Gästen der Stadtparksee und das Freibad Marienhöhe.
Mit 20.000 Besuchern war das Wochenende 20./21. Juli das beste Wochenende der gesamten Freibadsaison. Insgesamt hatten die reinen Freibäder 115 Tage lang geöffnet – allerdings waren nur an 86 Tagen alle sechs Freibadanlagen offen. Laut Bäderland-Sprecherin Kirsten Rüde waren die Bäder im Mai nur zwei Tage geöffnet, im Juni waren an 24 Tagen alle sechs Bäder geöffnet. Erst der Juli brachte die Wende. Im Juli und August waren alle sechs Bäder an allen Tagen geöffnet.
Zwar ist der Betreiber Bäderland mit der abgelaufenen Saison sehr zufrieden, generell ist laut Rüde aber ein deutlicher Abwärtstrend zu beobachten. „Dieser Sommer war aufgrund des Wetters eine echte Ausnahme“, so die Bäderland-Sprecherin. So besuchten zum Beispiel im Jahr 2012 nur 118.000 Menschen die Freibäder in Hamburg.
Erst im Sommer hatte die DLRG mehr Freibäder für die Hansestadt gefordert. Eine Forderung, die sich nach Auffassung von Rüde nicht erfüllen wird. „Ich denke nicht, dass noch reine Freibäder gebaut werden“ so Rüde. Die Investitionen würden sich nicht lohnen, da es in Deutschland zu wenig heiße Tage gebe. Wenn überhaupt investiert würde, dann in ganzjährig nutzbare Angebote.
Grundsätzlich seien Bäderland und auch die Freibäder ein reines Zuschuss-Geschäft, so Rüder. „Selbst bei einem so guten Sommer wie in diesem Jahr, sind wir von Gewinnen weit entfernt“, sagte sie im Gespräch mit dem Abendblatt. Das Geschäft sei einfach zu stark vom Wetter abhängig.
Ein schwerer Unfall trübte die Freibadsaison 2013: Ein 18-Jähriger trieb leblos im Stadtparksee, wurde von einem Polizisten gefunden, gerettet, reanimiert und in die Asklepios Klinik Barmbek gebracht. Tagelang schwebte er in Lebensgefahr, mittlerweile hat er diese überwunden, wird aber wegen der minutenlangen Unterversorgung mit Sauerstoff schwerstbehindert bleiben.
Die nächste Freibadsaison beginnt traditionell im Kaifu-Bad in Eimsbüttel. Das Außenbecken öffnet dort immer am 1. Mai. Alle anderen Bäder folgen bei entsprechender Wetterlage. Neuerungen sind laut Bäderland nicht geplant. Es werde die üblichen Renovierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen geben, heißt es.