Diskussion um Neubaupläne für das Freibad Ohlsdorf geht weiter. Eine Bürgerinitiative will das Freibad in der bestehenden Form retten. Geplant ist aber eine Halbierung der Wasserfläche, um Wohnungen bauen zu können.

Ohlsdorf. Der Streit um den Fortbestand des Freibads in Ohlsdorf brodelt weiter und eine Lösung ist derzeit nicht abzusehen. Auch nach zweieineinhalb Stunden Podiumsdiskussion aller Beteiligten arbeiten die Akteure eher gegen- als miteinander. „Wir drehen uns hier im Kreis und müssen uns auch aufeinander zubewegen“, sagte Elisabeth Voet van Vormizeele von der CDU in ihrem Schlussstatement, nachdem vorher Mitglieder aller Parteien, Bezirksamtsleiter Harald Rösler, Bäderland-Chef Dirk Schumaier und Rachid Messaoudi von der Bürgerinitiative „Retter das Freibad Ohlsdorf“ leidenschaftlich, aber wenig zielführend diskutierten.

Anfang August präsentierten Rösler und Schumaier einen Neubauplan für das Freibad Ohlsdorf, der eine Halbierung der Wasserfläche vorsah und über einen Grundstückverkauf samt Wohnungsbau teilfinanziert werden soll. Der Plan sieht ein ganzjährig nutzbares Hallenbad mit Freibadoption für den Sommer vor.

Dass das Thema den Stadtteil bewegt, zeigte das rege Interesse im bis auf den letzten Platz gefüllten Gemeindesaal St. Marien. „Das Bad ist nicht mehr auf der Höhe und es muss dringend etwas gemacht werden, sonst haben wir in einem Jahr kein Bad mehr“, sagte Bezirksamtsleiter Harald Rösler und appellierte an alle Beteiligten zum schnellen Handeln. Und während sich ausnahmsweise mal alle politischen Parteien mit Ausnahme der Linken einig waren und einem Neubau positiv gegenüberstanden, forderte die Bürgerinitiative und viele der Anwohner die Stadt auf, selber das gesamte Investitionsvolumen zu tragen – immerhin rund 19 Millionen Euro. „Es fehlt an Bereitschaft, finanzielle Mittel bereitzustelle“, warf Rachid Messaoudi von der Bürgerinitiative der Politik Untätigkeit vor.

Dirk Schumaier erinnerte noch einmal, dass Bäderland jedes Jahr hohe Verluste einfahre und diese nicht ins Unermessliche steigen dürfen, so dass eine Finanzierung ohne Wohnungsbau nicht zu realisieren sei und appellierte, in Ohlsdorf eine nachhaltige und wirtschaftliche Lösung zu finden. „Es ist nicht alles Geld der Welt da“, sagte auch Elisabeth Voet van Vormizeele von der CDU.

Eine aufwändige Sanierung des 1973 eröffneten Bades hält Schumaier für wirtschaftlich wenig sinnvoll: „Im Kern bleibt es eine alte Hütte und dann hätten wir in fünf Jahren die nächsten Probleme.“

Harald Rösler will mit Bäderland die nächsten Monate intensiv nutzen, um den Stadtentwicklungsausschuss im Februar eine realistische Finanzierungslösung vorzulegen. Dafür wird es aber noch viele Gespräche und Aufklärungsarbeit im Stadtteil brauchen.