Die Pädagogen werden immer jünger und bleiben länger im Dienst. In einer Klasse sollen nicht mehr als 23 Kinder sitzen. Die kleinste Schule ist in Cranz.

Hamburg. Es ist ein Allzeit-Rekord: Hamburg hat nie mehr Lehrer beschäftigt als heute. Zu Beginn des neuen Schuljahres weist die Statistik der Schulbehörde exakt 15.245 Lehrerstellen aus. Die Zahl der Lehrer liegt auf Grund von Teilzeit-Beschäftigten noch darüber. Seit 2010 hat es einen Zuwachs um rund 1400 Lehrerstellen gegeben - bei einer in etwa gleich gebliebenen Schülerzahl von jetzt 221.186 Jungen und Mädchen.

„Das ist ein kraftvoller Zuwachs und zeigt, dass Bildung ein klarer Schwerpunkt der Senatspolitik ist“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) bei der Präsentation der Zahlen im Rathaus.

Der Grund für den Anstieg liegt in Beschlüssen, die die Bürgerschaft bereits zu Zeiten des schwarz-grünen Senats fraktionsübergreifend gefasst hat. In erster Linie wirkt sich die deutliche Absenkung der Klassengrößen in den Grundschulen aus, die nun alle vier Klassenstufen erfasst.

In einer Klasse sollen nicht mehr als 23 Kinder sitzen, in Schulen in sozialen Brennpunkten sogar nur 19 Jungen und Mädchen. Rechnerisch kommen auf einen Lehrer im Durchschnitt aller Schulformen und Klassenstufen 11,7 Schüler. Hamburg nimmt damit bundesweit eine Spitzenposition ein.

Die Folge der Einstellungswelle: Hamburgs Lehrer werden immer jünger. Das Durchschnittsalter beträgt 45,33 Jahre, der geringste Wert seit den 90er-Jahren. Gleichzeitig bleiben die Lehrer länger im Dienst. Im Durchschnitt werden Schulpädagogen im Alter von 63,56 Jahren pensioniert. „Das sind erfreuliche Zahlen, die zeigen, dass Hamburgs Schulen gut aufgestellt sind“, sagte Rabe.

Die Zahl der Schüler an den Privatschulen blieb mit 19.500 konstant. Die der Erstklässler steigt von 13.000 (2012) auf 13.500. In den Privatschulen werden wie im Vorjahr rund 2000 Kinder eingeschult. An den Grundschulen liegt die Klassenstärke im Schnitt bei 20,9 Schülern, an den Stadtteilschulen (5. Klasse) bei 21,9 und an den Gymnasien (5. Klasse) bei 26,8.

Hamburgs kleinste Schulen sind die Grundschule Cranz (80 Schüler), die Schule Neuland (89) und die Schule Altengamme-Deich (104). Die größten sind die Stadtteilschulen Goetheschule in Harburg (1607 Schüler), die Julius-Leber-Schule in Eimsbüttel (1585) und die Gyula-Trebitsch-Schule in Tonndorf.