Während bislang bis zu 350 Asylbewerber aus Hamburg untergebracht werden konnten, sollen es von Oktober an noch maximal 200 sein.
Hamburg. Die Länder Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern wollen die Aufnahme von Flüchtlingen in der Sammelunterkunft Nostorf (Landkreis Ludwigslust-Parchim) neu regeln. Während bislang bis zu 350 Asylbewerber aus der Hansestadt zur gleichen Zeit in Nostorf untergebracht werden konnten, sollen es von Oktober an noch maximal 200 Personen sein, wie ein Sprecher des Innenministeriums gestern in Schwerin sagte.
Damit bestätigte er einen Bericht des NDR zu einer neuen Verwaltungsvereinbarung, die jedoch noch vom Schweriner Kabinett und dem Hamburger Senat unterzeichnet werden müsse. Im Jahr 2011 waren den Angaben zufolge durchschnittlich 74 Personen aus Hamburg in Nostorf gemeldet. Die Flüchtlingsunterkunft solle mindestens für die kommenden fünf Jahre die zentrale Erstaufnahmestelle der Hansestadt bleiben. Ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde bestätigte, dass die Stadt die Kooperation bei der zentralen Erstaufnahme von Asylbewerbern fortsetzen wolle. Details nannte er allerdings nicht.
+++ bHamburger Asylbewerber kommen weiter im Norden unter +++
Der Senat begründet den am 1. Oktober in Kraft tretenden neuen Vertrag mit Mecklenburg-Vorpommern vor allem mit zu geringen Kapazitäten in Hamburg. Die abgelegene Flüchtlingsunterkunft bei Boizenburg hatte in der Vergangenheit teils für negative Schlagzeilen gesorgt. Vor zwei Jahren traten dort Flüchtlinge wegen angeblich schlechter Bedingungen in den Hungerstreik - unter anderem bemängelten sie damals die ungenügende medizinische Versorgung. Der Hamburger Senat bewertet die Situation jetzt völlig anders: Die allgemeine Stimmung sei dort durchweg positiv, heißt es in dem Vertrag.