Kapazitäten in Hamburg knapp. Kooperation mit Mecklenburg-Vorpommern für Erstaufnahme von Asylbewerbern soll fortgesetzt werden.
Hamburg. Die meisten der in Hamburg ankommenden Flüchtlinge sollen weiterhin in Mecklenburg-Vorpommern untergebracht werden. Die Flüchtlingsunterkunft in Nostorf/Horst im Landkreis Ludwigslust-Parchim soll laut NDR mindestens für die kommenden fünf Jahre die zentrale Erstaufnahmestelle der Hansestadt bleiben.
Ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde bestätigte, dass die Stadt die Kooperation bei der zentralen Erstaufnahme von Asylbewerbern fortsetzen wolle. Details nannte er nicht. Senat und Bürgerschaft müssten der Vereinbarung aber noch zustimmen.
Laut Medienbericht will die Hansestadt in Nostorf/Horst dauerhaft 200 Plätze bereithalten. Das gehe aus der neuen Verwaltungsvereinbarung zwischen beiden Bundesländern hervor. Das seien zwar 150 Plätze weniger als bisher, könnte für Hamburg aber insgesamt teurer werden, falls die Flüchtlingszahlen wieder zurückgehen sollten.
Der Senat begründet den am 1. Oktober in Kraft tretenden neuen Vertrag mit Mecklenburg-Vorpommern vor allem mit zu geringen Kapazitäten in Hamburg. Die abgelegene Flüchtlingsunterkunft bei Boizenburg hatte in der Vergangenheit teils für negative Schlagzeilen gesorgt. Vor zwei Jahren traten dort Flüchtlinge wegen angeblich schlechter Bedingungen in den Hungerstreik – unter anderem bemängelten sie damals die ungenügende medizinische Versorgung. Der Hamburger Senat bewertet die Situation jetzt völlig anders: Die allgemeine Stimmung sei dort durchweg positiv, heißt es in dem Vertrag. (dpa)