Asylbewerber in Mecklenburg-Vorpommern sollten sich in ganz Deutschland frei bewegen können, fordern die evangelischen Kirchen.
Schwerin. Die evangelischen Kirchen in Mecklenburg- Vorpommern haben mehr Bewegungsfreiheit für Asylbewerber im Nordosten gefordert. Sie sollten sich im ganzen Bundesland frei bewegen können, wie dies in anderen Bundesländern auch der Fall sei, verlangte der Regierungsbeauftragte der beiden Landeskirchen Mecklenburg und Pommern, Markus Wiechert. Beschränkungen solle es nur für Straftäter oder Unterstützer extremistischer Organisationen geben. Bisher ist das Land in vier Bereiche unterteilt, in denen sich Asylbewerber jeweils ohne besondere Genehmigung bewegen dürfen.
Innenminister Lorenz Caffier (CDU) will jetzt die Verordnung ändern – aber immer noch drei Bereiche ausweisen. Das Ministerium hält diese Lockerung der Residenzpflicht für ausreichend, wie ein Sprecher am Montag sagte.
Wiechert hingegen forderte die Landesregierung auf, dem Beispiel anderer Bundesländer zu folgen und das gesamte Territorium des Landes freizugeben. „Ein erhöhter Verwaltungsaufwand, vor allem für Polizei und Justiz, sowie die Gefahr einer Kriminalisierung der Betroffenen würden durch eine Aufhebung der Beschränkung entfallen“, argumentierte er.
Nach Ansicht des Innenministers könne jeder Asylbewerber nach der vorgeschlagenen Dreiteilung des Landes eine Großstadt, zum Beispiel Rostock, Schwerin oder Neubrandenburg, ohne Genehmigung erreichen. Dies ermögliche den Betroffenen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, Kultur- und Freizeitangebote zu nutzen und ihre Religion auszuüben, erklärte das Ministerium. Der Neueinteilung muss das Kabinett in Schwerin noch zustimmen, wie es weiter aus dem Ministerium hieß. (dpa)