Nach Steuern weist die Bilanz für die ersten neun Monate einen Verlust von 224 Millionen Euro aus - 34 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Hamburg/Kiel. Die HSH Nordbank gerät durch die Auflagen der EU-Kommission wieder tief in die roten Zahlen. Nach Steuern weise die Bilanz für die ersten neun Monate einen Verlust von 224 Millionen Euro aus, das sind 34 Millionen Euro mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, gab das Institut in Hamburg bekannt.

Dieses Ergebnis sei aber beeinflusst durch eine Reihe von Sonderfaktoren, insbesondere die Sonderzahlung an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein in Höhe von 500 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um eine Auflage der EU-Kommission. Das Geld soll auf dem Weg einer Kapitalerhöhung später wieder in die Bank eingebracht werden. Operativ habe die Bank ihr Geschäft weiter stärken können und bis Ende September 839 Millionen Euro verdient; nach 157 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Auch das Ergebnis vor Steuern sei mit 46 Millionen Euro positiv ausgefallen, nach einem Minus von 245 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Bank wurde in der Finanzkrise mit staatlichen Milliardenhilfen gerettet und muss sich nach den Auflagen der EU-Kommission etwa auf die Hälfte ihrer einstigen Größe reduzieren. Die Bilanzsumme sank gegenüber dem Vorjahr um 24 Milliarden auf 138 Milliarden Euro und muss weiter bis auf 85 Milliarden Euro fallen. Damit gingen auch die Risiken zurück. „Die strategische Fokussierung auf unsere Kerngeschäfte sowie der fortgeschrittene Risikoabbau der Bank zahlen sich in unserer operativen Geschäftsentwicklung zunehmend aus“, sagte Bankchef Paul Lerbinger. Der Umbau der Bank soll in einem halben Jahr weitgehend abgeschlossen sein.