Zwar kündigte die EZB eine fast 500 Milliarden Euro schwere Unterstützung an, doch die Ratingagentur S&P zeigt sich weiterhin skeptisch.

Reuters. Trotz Geldspritze: Europas banken müssen im kommenden Jahr um ihre Bonitätsbewertung bangen. Zwar kündigte die EZB eine fast 500 Milliarden Euro schwere Unterstützung an, doch die Ratingagentur Standard & Poor’s zeigt sich bei ihrer künftigen Einschätzung davon nicht sonderlich beeindruckt: „Dieser Schritt wird für sich genommen nicht zu einer Verbesserung der Kreditbewertung führen“, sagte der für die Finanzinstitute zuständige S&P-Manager Scott Bugie. „Die grundlegenden Probleme werden damit nicht gelöst.“ S&P hatte vor wenigen Tagen vielen großen europäischen Geldhäuser mit einer Herabstufung gedroht, darunter der Deutschen Bank, BNP Paribas, Societe Generale und UniCredit.

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Die Europäische Zentralbank (EZB) lieh den Geschäftsbanken in dieser Woche erstmals Geld für bis zu drei Jahre. Der Zinssatz orientiert sich am Leitzins, der derzeit auf dem Rekordtief von einem Prozent liegt. Deutlich mehr als 500 Banken griffen zu und holten sich insgesamt fast eine halbe Billion Euro. „Die Aktion der EZB ändert nichts am grundlegenden Bild, aber damit wird Zeit gekauft“, sagte Bugie. S&P werde das bei seiner Rating-Überprüfung berücksichtigen.

Auf die europäischen Banken rollt 2012 eine gigantische Refinanzierungswelle zu, da 725 Milliarden Euro an Schulden zurückgezahlt oder verlängert werden müssen. „Das wird ein schwerer Ritt 2012, besonders das erste Quartal wird hart“, sagte Bugie.