Umweltschützer von Robin Wood fordern den Stopp des Planverfahrens für Moorburg-Fernwärmetrasse. Der CO2-Ausstoß steige sonst.

Hamburg. Hamburg ist Klimahauptstadt 2011, doch nach Einschätzungen der Umweltschützer von Robin Wood könnten Hamburgs Klimaziele gefährdet werden. Sollte die Moorburg-Fernwärmetrasse gebaut werden, so die Naturschützer, werde sich der CO2-Ausstoß erhöhen.

Daher fordert die Organisation Robin Wood nach dem Hamburger Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auch den Stopp des Planverfahrens für die Moorburg-Fernwärmetrasse. Beide Umweltorganisationen sind sich einig: Die Fernwärmeleitung darf nicht gebaut werden. Die Begründungen für ihren Protest gegen das Vattenfall-Projekt aber unterscheiden sich.

Robin Wood sieht durch den Bau der Fernwärmeleitung Hamburgs Klimaziele gefährdet, wie ein Sprecher der Organisation am Mittwoch mitteilte. Um ausreichend Fernwärme ins Netz zu speisen, werde in Moorburg noch mehr Kohle verfeuert, was steigende CO2-Emissionswerte zur Folge hätte. Dies belege ein Gutachten, welches das Hamburger Institut für Energie und Klimapolitik (arrhenius) im Auftrag der Hamburger Umweltbehörde erstellt habe.

Der BUND befürchtet indes, dass durch den im Oktober neu geplanten Verlauf der Trasse Schäden am Alten Elbtunnel entstehen könnten. "Es besteht das Risiko, dass das Schachtgebäude des Alten Elbtunnels sich abneigt, oder dass an der frisch sanierten vierten Elbtunnelröhre neue Risse entstehen“, sagte ein Sprecher. Vattenfall habe solche Risiken überhaupt nicht geprüft und müsse dies schnellstmöglich nachholen.

Am Freitag (18. November) beginnen die Erörterungsgespräche über die Einwendungen gegen die Fernwärmeleitung. Der BUND hatte gefordert die Gespräche auszusetzen, bis Vattenfall neue Untersuchungsergebnisse vorlegen kann. Dies habe die Hamburger Umweltbehörde aber abgelehnt. In dem drei- bis viertägigen Verfahren sollen etwa 4.600 Einwendungen gegen die Trasse besprochen werden.

Von Susann Burwitz