Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat angekündigt, aus „rein finanziellen Aspekten“ deutsche Kraftwerke zu verkaufen oder stillzulegen.

Hamburg/Stockholm. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall erwägt den Verkauf oder die Stilllegung von Kohlekraftwerken in Deutschland sowie den Niederlanden. Der Chef des Staatskonzerns, Øystein Løseth, sagte am Freitag im Stockholmer Rundfunksender SR, dass „rein finanzielle Aspekte“ Hintergrund für diese Pläne seien. Er verwies in diesem Zusammenhang auf 2013 deutlich steigende Abgaben für CO2-Emissionen.

Vattenfall hat Milliardensummen unter anderem in das neue norddeutsche Kohlekraftwerk Moorburg bei Hamburg sowie den Braunkohle-Abbau im sächsischen Boxberg investiert. Eine Unternehmenssprecherin sagte, es gehe bei den Verkaufsplänen um ältere Anlagen. Außerdem habe Vattenfall schon seit längerem angekündigt, die durch neue Anlagen steigenden CO2-Emissionen durch Abschaltung oder Verkauf älterer Anlagen zu senken.

Løseth sagte im Rundfunk, wenn man betroffene Kohlekraftwerke nicht verkaufen könne, werde man einzelne möglicherweise stilllegen. Als Ziel nannte er die Verminderung von Vattenfalls CO2-Emissionen von 90 auf 65 Millionen Tonnen.

Neben dem Standort Moorburg (noch im Bau) produziert Vattenfall in der Hansestadt und dem Hamburger Umland bereits an zwei Standorten Strom und Wärme durch Kohle: im Heizkraftwerk Wedel und im Heizkraftwerk Tiefstack.