Das UKE hatte die Diskussion “Organ- und Gewebespende im Fokus“ mit hochkarätigen Experten sowie Politiker Steinmeier organisiert.
Hamburg. SPD-Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat in Hamburg zu einem größeren Engagement bei Organspenden aufgerufen. „Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 1000 Menschen, die leben könnten, wenn genug Organe zur Verfügung stehen würden“, sagte Steinmeier am Freitag im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).
Das UKE hatte die öffentliche Podiumsdiskussion "Organ- und Gewebespende im Fokus" mit hochkarätigen Experten organisiert. Steinmeier diskutierte mit Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks, Justizsenatorin Jana Schiedek, Prof. Klaus Püschel, Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Prof. Hermann Reichenspurner, Direktor des Universitären Herzzentrums am UKE, dem UKE-Transplantationsbeauftragten Dr. Gerold Söffker sowie Dr. Birgit Wulff, der UKE-Beauftragten für Gewebespende.
In Deutschland warten zurzeit Tausende von Menschen auf ein Spenderorgan. Von den 8000, die allein für eine neue Niere auf der Warteliste stehen, kann nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation nur ein Drittel ein Transplantat erhalten. Auch für Gewebespenden ist der Bedarf hoch. So benötigen pro Jahr in Deutschland allein bis zu 8000 Patienten eine gespendete Augenhornhaut.
Auf dem Programm der Podiumsdiskussion standen Themen wie der Ablauf von Organ- und Gewebespenden, ethische Fragestellungen, der Bedarf an Spendern sowie die Diskrepanz zwischen der Organspendebereitschaft und der tatsächlichen Zahl derer, die einen Organspendeausweis bei sich tragen.
Steinmeier selbst hatte im August 2010 seiner Frau Elke Büdenbender eine Niere gespendet. Hamburg hat im Bundesdurchschnitt die meisten Organspender: Im vergangenen Jahr spendeten 61 Hamburger insgesamt 195 Organe.