In der ersten Ikea-Filiale in Stadtlage soll zudem die sonst übliche Trennung von Möbeln und Zubehör aufgegeben werden. Ikea steigert Umsatz.
Hofheim-Wallau/Hamburg. Die Ikea-Filiale in Altona , das erste Möbelhaus in Stadtlage , soll im Juli 2013 eröffnet werden. Während Ikea-Läden sonst zwei Geschosse haben, wird es in Altona sieben Etagen geben, sagte Deutschland-Geschäftsführer Peter Betzel am Montag in Hofheim-Wallau bei Frankfurt. Die Arbeit dort müsse neu durchdacht werden. "Wir haben weniger Grundfläche zur Verfügung in so einem Haus, wir haben weniger Parkplätze“, sagte Betzel. Die Trennung von Möbeln und Wohnzubehör werde aufgegeben: Direkt neben den Küchen würden die passenden Töpfe, Pfannen und Geschirr angeboten.
Wie in anderen Ländern erprobt, will Ikea auch in Deutschland neue Filialen mit Einkaufszentren verknüpfen. Das erste soll im Spätsommer 2013 in Lübeck eröffnen als "Skandinavien-Center“ mit Geschäften aus dem benachbarten Norden.
Unterdessn geben die Deutschen wieder mehr Geld für Möbel aus und Ikea profitiert davon. Das Möbelhaus mit den schwedischen Wurzeln steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 (bis 31.8.) seinen Umsatz in Deutschland auf 3,65 Milliarden Euro. Das sei ein Plus von fünf Prozent zum Vorjahr. "Wir rechnen auch in diesem Jahr mit Wachstum", sagte Betzel.
Angaben zum Ergebnis machte er nicht. International wird Ikea von einer niederländischen Holding geführt, Ikea-Deutschland steuert als größte Tochter 15 Prozent zum weltweiten Geschäft bei. International stieg der Umsatz um 6,9 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro.
Bei Fertighäusern suche Ikea nach einem neuen Konzept, berichtete Firmensprecherin Sabine Nold. Die Firma hatte ihre „BoKlok“-Häuser (Wohn klug) vor anderthalb Jahren groß angekündigt. Doch dann gab es Zweifel an Qualität und Preis der Reihenhäuschen. Es seien nur acht Wohneinheiten in Wiesbaden gebaut worden, sagte Nold. Sie führte die Startschwierigkeiten darauf zurück, dass der Kauf eines Hauses in Deutschland als ernste Sache gelte, die man nur einmal im Leben macht. In Schweden und Großbritannien, wo man sein Haus schneller kaufe und verkaufe, hat Ikea tausende Fertighäuser verkauft.
Nachdem der deutsche Möbelhandel in der Wirtschaftskrise sinkende Umsätze verzeichnet hatte, gab es 2011 bis Juli erstmals wieder ein Wachstum von knapp fünf Prozent. Die jährlichen Ausgaben eines deutschen Haushalts für Möbel stiegen von 722 Euro im Jahr 2010 auf 736 Euro in diesem Jahr.
Ikea baute seinen Marktanteil auf 12,4 Prozent aus und wuchs dabei nach Betzels Angaben in jeder Hinsicht. Im letzten Geschäftsjahr kamen 99,3 Millionen Besucher (plus 0,4 Prozent), von ihnen kauften 46,8 Millionen etwas ein (plus 2,1 Prozent). Der Durchschnittseinkauf betrug 77,90 Euro (plus 2,5 Prozent). In Berlin-Lichtenberg öffnete im Dezember 2010 die 46. Filiale in Deutschland ihre Pforten. Weltweit gibt es 328 Ikea-Möbelhäuser in 39 Ländern. (dpa)