Die Frau, die ihn zur SPD brachte, verstarb im Alter von 92 Jahren. Ilse Steinbrück wurde bereits im engsten Familienkreis in Ohlsdorf beigesetzt.

Hamburg. Sie war die Frau, die ihn zur Politik und zur SPD brachte, hat Peer Steinbrück, 64, einmal erzählt. Jetzt ist Ilse Steinbrück, Mutter von Ex-Finanzminister Peer und Kaufmann Birger Steinbrück, in Hamburg gestorben. „Friedlich“, wie es in der Todesanzeige im Hamburger Abendblatt heißt. Ilse Steinbrück, eine Dänin, die einen Hamburger Architekten heiratete, wurde 92 Jahre alt. Peer Steinbrück ist mit seinem Bruder und der Familie auf der Uhlenhorst aufgewachsen. Im Abendblatt hat er einmal erzählt, wie sehr er als Kind die Cisco-Comics des Abendblattes (1952 bis 1969) liebte. „Cisco und Prinz Eisenherz waren die Helden meiner Kindheit“, so Steinbrück. „Da waren noch die Guten und die Schlechten gut zu erkennen. Das hat sich in meinem späteren Leben geändert.“

Auch wenn Steinbrück, der 1968 Abitur machte, zum Studium und für seine Stationen in Behörden und Ministerien die Stadt verließ, besuchte er regelmäßig seine Mutter. Steinbrück, der mit seiner Frau in Bonn und als Abgeordneter in Berlin lebt, war zwischenzeitlich Finanzminister in Schleswig-Holstein und später Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, wo er 2005 abgewählt wurde. Kurz darauf trat er als Finanzminister in die Große Koalition ein und gewann in der Finanz- und Wirtschaftskrise bundesweit an Statur.

Seine Bücher tauchen auf den Bestellerlisten auf, er selbst wird als Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl 2013 gehandelt. Kurios: Sein Urgroßonkel Adelbert Delbrück war einer der Mitgründer der Deutschen Bank in den 1870er-Jahren, ein anderer Verwandter enger Mitarbeiter des Eisernen Kanzlers Otto von Bismarck.