Schimpansenforscherin Jane Goodall wurde am Sonnabend zur Botschafterin der Umwelthauptstadt Hamburg ernannt.

Hamburg. Die Schimpansenforscherin Jane Goodall ist seit Sonnabend Internationale Botschafterin der Umwelthauptstadt Hamburg. Mit einem Stofftier-Schimpansen auf dem Arm nahm die 77-jährige Britin von Hamburger Schülern die in Blattform ausgestellte Urkunde aus grüner Pappe entgegen. Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) stellte Goodall mehrere Jugendprojekte vor, die aktuell und auch langfristig in der Umwelthauptstadt stattfinden. Goodall sagte, ihre Botschaft an die Welt sei, dass es jeden brauche, um etwas zu verändern. Jeder Einzelne könne etwas bewirken – jeden Tag. "Besonders junge Menschen sind meine große Hoffnung.“

Blankau dankte Goodall für ihre Unterstützung und ihren Einsatz. "Auf diese Partnerschaft sind wir sehr stolz“, sagte sie. "Ihr Mut und Engagement verdienen unseren Respekt und haben für uns Vorbildcharakter.“ Ihre Fähigkeit junge Menschen zu begeistern sei außerordentlich, da könne man sich viel abgucken. Man könne von ihr lernen, wie man die Menschen "mitnimmt“. "Das schafft man am besten, wenn man große, große Vorbilder hat“, betonte Blankau.

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Goodall setzt sich seit mehr als 30 Jahren für den respektvollen Umgang mit Menschen, Tieren und der Natur ein. Im Jahr 1977 gründete sie das Jane-Goodall-Institut, das heute bereits in über 120 Ländern der Welt aktiv ist. Mit ihrem Kinder- und Jugendprogramm "Roots & Shoots“ ("Wurzeln und Sprossen“) hat die Aktivistin ein weltweites Netzwerk von über 10.000 jungen Menschen geschaffen, die sich für die Umwelt in den jeweiligen Regionen engagieren. Gerade ist ihr neues Buch "Die Erde gehört nicht uns allein“ erschienen. Berühmt wurde Goodall ursprünglich durch ihre Feldforschungen über das Verhalten von Schimpansen in Tansania.

Auf die Frage, wie man etwas ändern könne, sagte Goodall: Man könne anfangen, Dinge aktiv zu sehen. Der Natur wieder Aufmerksamkeit zu widmen, sei ein erster Schritt. Und man sollte lernen, dass man nicht nur in Frieden mit den Menschen, sondern auch in Frieden mit der Natur leben müsse. Die 77-Jährige ist nach eigenen Angaben an 300 Tagen im Jahr weltweit für ihr Anliegen unterwegs. Energie schöpfe sie aus ihrer Hoffnung, dass sich etwas verändere. "I try to make a difference“ (Ich versuche, etwas zu bewirken), sagte sie lächelnd.

(dpa)