Der HVV hat vor sechs Monaten die Pünktlichkeitsgarantie eingeführt. Seitdem wollten 29.000 Hamburger entschädigt werden.
Hamburg. Die Zahl ist stattlich: 29.000 Kunden des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) haben in den vergangenen sechs Monaten die neue Pünktlichkeitsgarantie des HVV Ernst genommen und Fahrpreiserstattung beantragt. Das ist das Ergebnis einer Kleinen Anfrage an den Hamburger Senat durch den Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD).
Seit dem 11. Januar 2011 bietet der HVV seinen Fahrgästen diesen neuen Service. Fahrgäste, die ihr Ziel mehr als 20 Minuten zu spät erreichen, erhalten auf Antrag 50 Prozent des Fahrpreises, mindestens aber einen Euro, durch den HVV als Entschädigung zurück. Und das unabhängig vom Grund der Verspätung.
Von den 29.000 Beschwerden und Anträgen wurden fast 98 Prozent stattgegeben. Daraufhin zahlte der HVV rund 40.000 Euro an die Kunden aus - das entspricht einer durchschnittlichen Entschädigung von 1,38 Euro.
Als häufigste Ursache für Verspätungen, die zu Beschwerden und Entschädigungen führten, nennt der HVV Streiks sowie die Vereisung einer Stromschiene auf der Linie S3 am 15. Februar. Damals waren Fahrgäste eines Zuges der S3 Richtung Hauptbahnhof zwei Stunden lang eingeschlossen. Die Bahn war gegen acht Uhr kurz vor Hammerbrook liegen geblieben, weil die Stromschiene vereist war. Dadurch war die Strecke stundenlang blockiert.
Um sich Teile des Fahrpreises erstatten zu lassen, müssen sich HVV-Kunden innerhalb von drei Tagen nach der Verspätung beim HVV entweder online oder telefonisch (040/32 88 48 49) melden. Der HVV prüft den Anspruch und erstellt dann eine Buchungsnummer, mit der der Fahrgast bei den Servicestellen den Entschädigungsbetrag in bar abholen kann.