Lange vor der Signierstunde der ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden in der Europapassage hatte sich eine Schlange gebildet.

Hamburg. Der Name Margot Käßmann ist ein Zugpferd. Schon lange vor der Signierstunde in der Thalia Buchhandlung in der Europa-Passage hat sich eine kleine Schlange gebildet. Marion Stubbe, 76, ist sogar schon vor drei Stunden gekommen, um die ehemalige Landesbischöfin und EKD-Ratsvorsitzende auf jeden Fall sehen und sprechen zu können. „Ich interessiere mich schon seit vielen Jahren für sie“, sagt die Hamburgerin, die in Ho-henfelde lebt, „ich habe fast alle ihre Bücher“.

Als Käßmann schließlich kommt, sehr schick gekleidet in lila Kleid und naturfarbenen Blazer mit farblich abgestimmten Paspeln und lila Pumps, sucht diese als erstes nach einem geeigneten Stift zum Signieren. „Filzstift schmiert immer so“, sagt sie und lächelt entschuldigend. Ihr Referent reicht ihr schließlich einen wertvoll aussehenden Kugelschreiber, mit dem sie Buch für Buch signiert. Die meisten Kunden haben Käßmanns neues Werk „Sehnsucht nach Leben“ gerade eben gekauft, manche auch ein früheres Werk. Viele haben ein persönliches Wort für die Autorin, wünschen der ehemaligen Bi-schöfin, die derzeit eine Gastprofessur in Bochum an der Ruhr-Universität innehat (mit dem Schwerpunkt Ökumene und Sozialethik, alles Gute. Und diese bedankt sich lächelnd.

Wer seine Unterschrift hat, zieht selig von dannen. Auch Marion Stubbe. Sie hat nur noch einen Wunsch: „Dass sie einmal im Michel auf der Kanzel steht“, sagt sie und hat sogar Margot Käßmann einen Briefumschlag mit dieser Bitte überreicht, damit diese ihr Anliegen nicht vergisst.

Margot Käßmann ist „gut im Geschäft“. Am Vormittag hat die Theologin beim Norddeutschen Journalistentag 2011 in Hamburg zum Thema „Entschleunigung“ referiert, nach der Signierstunde fährt sie zurück nach Berlin, wo sie derzeit lebt. Morgen abend (Sonntag) ist sie zu Gast bei Anne Will.