Im Piraten-Prozess in Hamburg erhebt ein mutmaßlicher Pirat schwere Vorwürfe: Er sei nackt auf einen Stuhl gefesselt worden.
Neustadt. Im Hamburger Piratenprozess hat ein 24-jähriger Angeklagter schwere Vorwürfe gegen die niederländische Marine erhoben. In einer schriftlichen Erklärung teilte sein Verteidiger mit, der mutmaßliche Seeräuber sei bei der Vernehmung nackt auf einen Stuhl gefesselt worden. „Ich wurde in sehr entwürdigender Art und Weise behandelt“, heißt es in der Erklärung. Der Angeklagte hatte vor dem Hamburger Landgericht bereits eingeräumt, an dem Überfall auf den Frachter „Taipan“ beteiligt gewesen zu sein. Eine niederländisches Einsatzkommando hatte das Containerschiff im April 2010 vor Somalia befreit und zehn mutmaßliche Piraten überwältigt. Die Männer müssen sich wegen Angriffs auf den Seeverkehr und erpresserischen Menschenraubs in der Hansestadt verantworten. (dpa)